Bad Godesberger Perspektiven
Viele Ideen aus der Bürgerschaft

Die Godesberger SPD und die beiden Ortsvereinsvorsitzenden Beatrix Buttler (ganz rechts im Bild) und Martin Schulz (ganz links im Bild) und die beteiligten Fachleute bei den Diskussionsrunden waren über den Zuspruch bei der Bad Godesberg Konferenz begeistert. | Foto: AS
  • Die Godesberger SPD und die beiden Ortsvereinsvorsitzenden Beatrix Buttler (ganz rechts im Bild) und Martin Schulz (ganz links im Bild) und die beteiligten Fachleute bei den Diskussionsrunden waren über den Zuspruch bei der Bad Godesberg Konferenz begeistert.
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Bad Godesberg - (as). Rund 150 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, im
Rahmen der von den beiden Bad Godesberger SPD-Ortsvereinen
organisierten Konferenz „Bad Godesberger Perspektiven“
stadtteilbezogene Anliegen an neun Thementischen zu
Innenstadtentwicklung, Soziales, Wirtschaft, Wohnen, Bildung,
Tourismus, Freizeit, Sport und Kultur zu diskutieren.
„Die Bad Godesberger SPD (Ortsvereine Nord und Süd) diskutiert seit
Ende letzten Jahres unter der Überschrift „ Bad Godesberger
Perspektiven“ in ganz unterschiedlichen Formaten über die Zukunft
des Stadtteils. Nach einer großen Fragebogenaktion unter den
Mitgliedern und zahlreichen Diskussionen in verschiedenen
Arbeitsgruppen wurden Vereine, Ortsausschüsse und Gewerbetreibende in
Bad Godesberg angeschrieben und die Öffentlichkeit zur Teilnahme an
der Ideenplattform eingeladen“ sagte die Vorsitzende des
SPD-Ortsverein Bad Godesberg-Nord, Beatrix Buttler. Die „Bad
Godesberger Perspektiven“ verstehen sich als eine
parteiübergreifende Plattform. Ideen, Vorschläge, Initiativen sollen
hier eingebracht, diskutiert und vorangetrieben werden, erläuterten
die Veranstalter zusätzlich.

Gieslint Grenz, SPD Stadtverordnete der Bonner SPD, und Martin
Weinert, stellvertretender Vorsitzender des Godesberger
SPD-Ortsvereins, eröffneten die Veranstaltung in der Stadthalle Bad
Godesberg und freuten sich über eine Fülle von Ideen und Anregungen
der Interessierten.
An verschiedenen Thementischen standen Fachleute zur Diskussion
bereit. Beim Thema „Soziales und sicheres Zusammenleben“ gab
Ulrich Hamacher, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Bonn und
Region den passenden Input, Christine Schmarsow moderierte und Annette
Kohlmey hielt die Diskussion in einem Protokoll fest. An anderen
Tischen waren beispielsweise Antonio Casellas, GKN Sinter Metals Bonn,
der passende Ansprechpartner hinsichtlich dem Thema Wirtschafts- und
Dienstleistungsstandort Bad Godesberg, Dr. Manfred Wadehn
(Evangelischer Entwicklungsdienst) beim Thema Stadtentwicklung
Innenstadt, Timo Heyn (Empirica-Institut) beim Thema Wohnen,
Quartiersentwicklung und lebendige Stadtteile. Der Bonner
SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber war am Tisch „Stadtplanung
Verkehr“ der passende Fachmann, Ricarda von Petersdorff vom Park
Hotel Bad Godesberg beim Thema Tourismus und Gesundheitsstandort sowie
Gabriel Kunze beim Thema Bildung von der KITA bis zur Weiterbildung.

 

 

„Kultur für alle“ stand bei Autor und Galerist Harald
Gesterkamp“ als Thema auf dem Programm und „Freizeit und Sport
für alle“ hieß es bei Dr. Annette Windmeisser, die mit dem Verein
„Tolle Spielplätze für Bad Godesberg“ in den vergangenen Jahren
zwei große Spielplatzprojekte initiierte und zum Erfolg führte.
„Viele Eingeladene wehrten sich gegen Stimmungsmache zu Lasten Bad
Godesbergs. Die Probleme, die es gebe, sollten da gelöst werden, wo
sie entstanden sind. Daher komme eine Abgabe von Aufgaben durch
Zentralisierung nicht infrage. So wurde die Schließung des
Kurfürstenbads ebenso diskutiert wie über dessen Erhalt, für den
sich die SPD stark gemacht hatte“ erläuterte Beatrix Buttler.

 

 

Thema war auch die Sicherheit in Bad Godesberg. Übersichtlichkeit,
gute Beleuchtung, Präsenz der Polizei und aufeinander aufpassen
wurden vorgeschlagen. Weitere Themen waren die Sicherung des Deutschen
Museums und die dringende Notwendigkeit, das Bürgeramt zu erhalten. 
Im Fokus stand die Frage, was die Attraktivität des Bad Godesberger
Zentrums ausmache und was die Menschen aller Altersgruppen in ihre
Innenstadt bringe. Mehr Mitspracherecht der Bürger sowie Beteiligung
an Stadtplanung wurden gefordert. Kritisch bewertet wurde, dass
bislang zu wenig Investitionen im öffentlichen Raum, zu wenig
Personal in Stadtverwaltung für Stadtentwicklung gegeben sei und dass
auch die Leistungen der Bezirksvertretung unzureichend seien.
Begrüßt wurde die Einrichtung eines parteiübergreifenden
beziehungswese unabhängigen Gremiums, das von der Mehrheit der
Bevölkerung getragen wird, um Stadtplanung wirksam mit zu gestalten.
Dies solle auch mit Unterstützung der Medien erfolgen, um speziell
der Bevölkerung Gehör zu verschaffen. Auch die Ausschreibung eines
städtebaulichen Wettbewerbs wurde angeregt.

 

Konkret wurde auch die Kooperation zwischen Politik und
Gewerbetreibenden angeregt mit dem Ziel, eine gemeinsame
online-Plattform zu schaffen für ein gemeinsames Warenangebot nach
dem Vorbild von Wuppertal und entsprechendem Service für Kunden.
Bemängelt wurde die bislang unzureichende Einbindung von
Geschäftsleuten mit Migrationshintergrund und gewünscht wurde die
verbesserte Teilhabe an Diskussionen und Planungen, auch die
Einbindung arabischer Geschäftsleute wünschenswert, insbesondere um
eine Ghettoisierung zu vermeiden.
Themen waren schließlich auch das Erscheinungsbild der Innenstadt,
die Zukunft um das Kurfürstenbad und die Beteiligung der Bürgerinnen
und Bürger, die Erhaltung der Bürgerdienste im Godesberger Rathaus
und der öffentlichen Bibliothek, zentrumsnahe Angebote für junge
Menschen, Verfügbarmachung von ungenutzten Flüchtlingsunterkünften,
die Bebauung des HARIBO Geländes für Studierende und junge Familien,
eine bessere Steuerung und Koordinierung des Medizintourismus, die
Lärmreduktion bei Bahn und LKW sowie Nachhaltigkeit in Bezug auf
Abgase in der Stadt, die Anbindung des übergeordneten Verkehr im
Hinblick auf Bahn, Bundesverkehrswegeplan, Schranken sowie
Erschließung der Ortsteile. Die Anwesenden forderten kostenfreie
Park- und Ride-Plätze, insbesondere an den Bahnhöfen Mehlem wie Ba
Godesberg und eine Radstation am Godesberger Bahnhof.

 

Peter Ruhenstroth-Bauer, Mitorganisator der Bad Godesberger
Perspektiven, betonte, dass die vielseitigen Ergebnisse der neun
Thementische zusammengetragen werden und für weitere Vorhaben viel
Potential bieten.
Hillevi Burmester, stellvertretende SPD Bezirksbürgermeisterin,
wünschte sich, mit der Stadtgesellschaft nun an der Umsetzung der
Ideen gezielt weiterzuarbeiten.

Die vielen Ideen und Anregungen werden jetzt in den Prozess der
Bad-Godesberger-Perspektiven aufgenommen. Die Ergebnisse der Bad
Godesberg-Konferenz werden im Internet unter
www.bad-godesberger-perspektiven.de
veröffentlicht und dort auch
fortlaufend von ehrenamtlich Tätigen aktualisiert.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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