Schüler lernen von Schülern

SGE für Medienkompetenz ausgezeichnet

Eitorf - Smartphones, Tablets, Internet oder soziale Netzwerke sind aus dem
Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken.

Sie wachsen ganz selbstverständlich mit ihnen auf und lernen früh
die vielfältigen Chancen der modernen Medienwelt zu nutzen.
Gleichzeitig werden sie jedoch mit den Risiken des medialen
Fortschritts konfrontiert, von Datenschutz- und
Urheberrechtsverletzung über Abzocke im Netz und Gewaltvideos bis zum
Cybermobbing.

Um mediale Angebote selbstbestimmt und sicher nutzen zu können,
bedarf es Begleitung, Qualifizierung und Medienkompetenz.

Die Förderung von Medienkompetenz hat am Siegtal-Gymnasium schon seit
Jahren einen hohen Stellenwert

Jetzt wurde das SGE von der Landesanstalt für Medien NRW für sein
außerordentliches Engagement in diesem Bereich besonders
ausgezeichnet. Die Basis für die Auszeichnung als „Medienscouts
NRW-Schule" bildet die Teilnahme am Projekt „Medienscouts NRW", doch
nur einigen ausgewählten Teilnehmern, die auch eine erfolgreiche
Umsetzung im Schulalltag nachweisen können, wird die begehrte Urkunde
verliehen.

Hierzu bedarf es darüber hinaus auch weiterer Komponenten, wie der
Vernetzung mit externen Partnern, Kooperation mit anderen Schulen oder
qualifizierter Öffentlichkeitsarbeit.

Schüler lernen von Schülern

Das Landesprojekt basiert auf dem Prinzip der „Peer-Education", der
Wissensvermittlung durch Gleichaltrige. Schon im Schuljahr 2015/2016
wurden mit Andrea Steppuhn und Vanessa Steinberger zwei Mitglieder des
Kollegiums zu „Beratungslehrkräften Medien" geschult, sowie die
ersten vier Schüler der Jahrgangsstufen acht und neun zu Medienscouts
qualifiziert.

Im laufenden Schuljahr folgten weitere acht Schüler.

Neben Themen wie „Handy", „Computerspiele" oder „Internet und
Sicherheit", nahmen dabei Bereiche wie „Kommunikationstraining",
„Beratungskompetenz" und „Soziales Lernen" einen großen
Stellenwert ein.
Übernahm früher am SGE die Polizei die Rolle des Medienberaters,
leisten das nun die eigenen Schüler.

Einmal pro Woche treffen sich die engagierten 14-jährigen mit den
Beratungslehrerinnen in einer AG und bereiten Themen vor, die dann von
den jungen Leuten im Rahmen von Aktionstagen an die Fünft- und
Sechstklässler vermittelt werden.

Emojis und Suchtfaktor unter der Lupe

Aktuell beschäftigen sie sich mit „WhatsApp", die Unterthemen
reichen von den AGBs über den Umgang im Netz oder die richtige
Interpretation von „Emojis" bis zum Suchtfaktor. Unterstützt von
den Beratungslehrerinnen erarbeiten die Scouts für den Unterricht
Stationenworkshops, Spiele, Arbeitsblätter oder Selbsttest, um den
jüngeren Mitschülern die fachlichen Informationen möglichst
abwechslungsreich zu präsentieren.
Neben dem eigenen Medieninteresse hat sie der Wunsch motiviert,
Verantwortung zu übernehmen und auf breiter Basis Jüngere präventiv
zu unterstützen und vor Schaden zu bewahren.

Die Arbeit macht ihnen großen Spaß, das positive Feedback der
Mitschüler entschädigt für den Aufwand.
Weitere Motivation schafft jetzt die Anerkennung durch die begehrte
Auszeichnung. Lob für ihren Erfolg und Dank für ihren Einsatz zollte
auch Schulleiterin Dagmar Philipps, die den Medienscouts die Urkunde
überbrachte. Diese soll einen Ehrenplatzlatz in der Pausenhalle des
SGE finden.

- Renate Deitenbach