Mit Liebe zum Detail

Kunst-AG baut Bahnhofs-Modell

Müngersdorf - Die Dachschindeln sind einzeln ausgeschnitten und angemalt, die
Fensterscheiben aus durchsichtiger Plastik gestaltet und sogar einen
Baum neben dem Gebäude haben die sieben Schüler im Alter zwischen
zehn und 18 Jahren gebastelt. Über zwölf Monate haben Schüler der
Anna-Freud-Schule des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in der
Kunst AG an ihrem Modell des Bahnhofs Belvedere gearbeitet.

Es ist maßstabsgetreu in der Größe 1:75. Das gut 90 Zentimeter
breite und rund 40 Zentimeter hohe Modell haben die Schüler jetzt dem
Vorsitzenden des Förderkreises Bahnhof Belvedere, Sebastian
Engelhardt, übergeben. Es ist ein Geschenk der Schule an den Verein,
der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das historische Gebäude zu
erhalten und für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen.

Nun wurde die fertig gestellte Arbeit dem Vorsitzenden des
Förderkreises Bahnhof Belvedere, Sebastian Engelhardt, übergeben.
„Das Modell bekommt einen Ehrenplatz im Erdgeschoss“, sagt
Engelhardt, sichtlich beeindruckt von der Leistung der Schüler. Seit
drei Jahren kooperiert die Schule mit dem Förderkreis. „Wir nutzen
den Bahnhof als außerschulischen Lernort“ , erklärt Verena Buning,
die mit ihrem Kollegen Holger Klöckner die Kunst-AG, in der das
Bahnhofsmodell entstanden ist, leitet. Theater-, Kino- und
Musikaufführungen haben bereits in dem alten Bahnhof stattgefunden.
Auch für den Bau des Modells waren die Schüler mehrmals zu Besuch in
dem Gebäude aus dem Jahre 1839.

Um das Modell erstellen zu können, haben die Jugendlichen, angeleitet
von dem Architekten Jürgen Kaiser, zu Beginn ihrer Arbeit den
gesamten Bahnhof vermessen. Anschließend wurde einmal in der Woche an
der Umsetzung des Modells gearbeitet. Zur Erinnerung an seine Erbauer
sind im Inneren des Papp-Hauses die Fotos der Schüler aufgestellt.
Durch die Fenster kann man sie erkennen.
Die Zukunft des sanierungsbedürftigen Gebäudes ist derzeit immer
noch nicht ganz geklärt. Eine über hundert Jahre alte Platane, die
direkt neben dem Bahnhof steht, gefährdet die Standsicherheit des
rückwertigen Anbaus. In der Verwaltung wird nach wie vor darüber
gestritten, was schwerer wiegt: der Denkmalschutz für das Gebäude
oder der Erhalt des Baumes.

Die Mitglieder des Förderkreises hoffen, dass es bald zu einer
Entscheidung kommt. Denn erst, wenn sichergestellt ist, dass der Baum
gefällt wird und somit das Gebäude nicht weiter gefährdet, fließen
die bereits eingesammelten Spenden in die nötigen Sanierungsarbeiten.