Hilfe bei Spielsucht
Diakonisches Werk hat neue Suchtberatung eingerichtet

Florian Kobus, Sozialarbeiter und Suchttherapeut, bietet im Andrae-Haus des Diakonischen Werkes Köln und Region kostenlose Suchtberatungen an. | Foto: Flick
  • Florian Kobus, Sozialarbeiter und Suchttherapeut, bietet im Andrae-Haus des Diakonischen Werkes Köln und Region kostenlose Suchtberatungen an.
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MÜLHEIM - (sf). Rund 10 000 Spielsüchtige gibt es laut einer Schätzung des
Gesundheitsamtes Köln in der Stadt. Vor drei Jahren hat das
Gesundheitsamt einen Runden Tisch einberufen. Diesem ist es jetzt
gelungen, eine neue Beratungsstelle für spielsüchtige Personen im
rechtsrheinischen Köln zu eröffnen. Seit März können sich
betroffene Personen aus dem gesamten rechtsrheinischen Raum an diese
neue Beratungsstelle wenden, die vom Diakonischen Werk Köln und
Region getragen wird.

Florian Kobus, Sozialarbeiter und Suchttherapeut, leitet die
Beratungsstelle im Andrae-Haus des Diakonischen Werkes in Mülheim. 
„Die meisten Leute melden sich über die Internetseite“, berichtet
Kobus. Ist der Kontakt erst einmal hergestellt, fällt der Weg zur
Beratungsstelle den Betroffenen nicht mehr schwer. Die Beratung
erfolgt ausschließlich in Einzelgesprächen. „Im ersten Gespräch
finden wir erst einmal heraus, ob es sich um eine Sucht handelt“,
erklärt Kobus. Dabei wird überprüft, ob bestimmte Kriterien wie
wiederkehrendes Spielen oder Kontrollverlust zutreffen. Bei vielen
Betroffenen hat die Spielsucht Ausmaße angenommen, die zur Folge
haben, dass verschiedene Lebensbereiche wie die Arbeit oder die
Familie stark darunter leiden.
Glücksspielsucht kann Personen aus allen sozialen Schichten treffen
und entsteht nicht nur beim Besuch von Spielcasinos, sondern auch bei
der regelmäßigen Nutzung von Spielautomaten in der Kneipe oder beim
Besuch von Wettbüros. Immer mehr Personen verfallen auch
Online-Casinos, denn vor dem heimischen PC sinkt die Hemmschwelle
wesentlich schneller. Spielsucht lässt sich oft in der Familie
erstaunlich lange ge-heim halten. Betroffene Personen können unter
Telefon 0221/ 356 50 60 54 oder per Mail an
florian.kobus@diakonie-koeln.de mit dem Therapeuten in Kontakt treten
und gegebenenfalls einen Termin in der Beratungsstelle
Graf-Adolf-Straße vereinbaren. Auch Angehörige können sich melden,
wenn sie merken, dass ein Familienmitglied oder eine Person aus dem
Freundeskreis betroffen sein könnte. „Man sollte keine Hemmungen
haben, anzurufen“, betont Kobus. Alle Beratungen sind kostenfrei und
stehen unter der Schweigepflicht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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