Burg Lede
Ausstellung auf Burg Lede zeigt den Lebenskreis der Natur

Einblicke, Ausblicke und zahlreiche Anregungen zum Nachdenken bietet die aktuelle Ausstellung imGarten von Burg Lede, die noch bis zum 4.Oktober zu sehen sein wird. | Foto: Weller
  • Einblicke, Ausblicke und zahlreiche Anregungen zum Nachdenken bietet die aktuelle Ausstellung imGarten von Burg Lede, die noch bis zum 4.Oktober zu sehen sein wird.
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Bonn - (we) Die Burg Lede in Vilich steht für ein mittelalterliches Ensemble
mit einem großen Garten, der einem Park ähnelt. Gleichwohl gibt es
dort bis zum 4. Oktober in der Burg und draußen Kunstwerke von 19
zeitgenössischen Künstlern zu sehen. Die Werke beschäftigen sich
mit dem Garten und dem, was jeder Einzelne jeweils darunter verstehen
mag. Für den einen ist es pure Poesie, für andere eine rein
pekuniäre Nutzpflanzenansammlung.

„Immer aber bedeutet ein Garten eine Form der Abgrenzung“,
erläutert Kuratorin und Burgherrin Birgit Kulmer. Entstehendes Leben,
Natur zu sehen, das ist die eine Seite. Das Schafott als ein Merkmal
der französischen Revolution, die ja auch natürliche Werte
propagierte, um schließlich terrorähnlich fortzufahren, zeigt auch
eine andere, dennoch eine Facette der Natur.

Bedingt ein Garten eine strenge Ordnung in Form von Beeten? „Wir
haben Landschaftsbretter mitgebracht,“ sagt dazu Professor Georg
Winter. Er liebt die Brüche in gewachsenen Landschaften, nutzt die
Unregelmäßigkeiten, um neue Regelmäßigkeiten herzustellen. „Die
Landschaftsbretter werden demnächst Einzug in die Städte halten“,
meint er augenzwinkernd.

Nun ist Kunst für jedermann individuell erfahrbar. Die
Corona-Pandemie hat dabei zur Folge, „dass jedermann das Frühjahr
als so schön erlebt hat wie noch nie“, so Birigt Kulmer. Das ist
die Nähe von Tod im blühenden Leben, das beglückende Gefühl, das
man ein Übel überstanden hat.

Interessant auch die Bienenstöcke im Garten, die darauf verweisen,
dass wir ohne Bienen nicht überleben könnten. Oder die Äpfel von
Antje Majewski. Sie ist Initiatorin der Apfelbaumpatenschaften, die
bei der Burg Lede angeboten werden.

Und dann sind da noch die Leinentücher von Schwester Löbl. Sie
zeigen das Besondere im Alltäglichen und machen so das Unsichtbare
sichtbar. Nicht zu glauben? Aber zu erleben im Park der Burg Lede. Bei
einer Ausstellung, die der Kunstfonds Bonn fördert.

Insgesamt zeigt die Ausstellung den Lebenskreis der Natur, die
bescheidene Rolle des Menschen darin und die nicht zu beschreibende,
aber zu erfühlende Poesie des Wachsen, Gedeihens und des Zerstörens,
des Verblühens und des Endes. Kurz: Die Allegorie des Gärtnerns am
konkreten Beispiel.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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