Beethovenhalle
Beethovenhallenbau mit vielen Herausforderungen
Bonn - (we) „Wir haben hier etwa 80 verschiedene Gewerke auf der
Baustelle“, sagt der Chef des Bonner Gebäudemanagements, Lutz
Leide. Die Halle, um die es hier geht, Bonns Beethovenhalle, ist als
solche von Nahem gar nicht mehr zu erkennen. Eher Mauer-Gerippe und
kahle Gerüste blicken dem Besucher entgegen. Die „never ending
story“ des Umbaus der Halle geht in eine konkret geplante Endstufe.
„Wir sind nach wie vor zuversichtlich, bis Juni 2024 fertig zu
sein“ sagt Lutz Leide bei einer Besichtigung der Baustelle. Die
dementsprechenden Netzpläne hängen in der Baubude und nehmen zig
Meter in Anspruch. Bauleiter Haval Kassem erläutert Einzelheiten.
„Wir haben es hier mit drei Neubauten zu tun“, erzählt er. „Die
Technik, das Studio und die Küche entstehen neu.“ Und erst die
Decke im großen Saal. Die besteht aus Gipselementen und umfasst 1.600
Quadratmeter.
„Bonns sicherlich anspruchsvollste Baustelle“, meint Lutz Leide.
Dennoch hat man den Eindruck, dass das Chaos vergangener Tage, Monate
und Jahre nunmehr einer professionellen Ordnung gewichen ist. Man
glaubt den Handwerkern, wenn sie sagen, sie wissen, was sie tun. Und
sie tun es auch zum richtigen Zeitpunkt. Wo allerdings hier im Bau die
166 Millionen an Kosten versteckt sind, sieht man nicht. Es ist halt
eine große Baustelle, aber eben auch nur eine Baustelle.
Die Frage nach den Schuldigen für das Baudesaster bleibt
unbeantwortet. Lutz Leide ist seit dem 01. November 2019 im Amt. Er
ist nicht da für Vergangenheitsbewältigung. Er ist da, um eine
Mehrzweckhalle fertig zu stellen. Und das, so meint er, schafft er:
„Ich liebe Herausforderungen.“ Das muss er auch. Denn immer wieder
kommt es zu Ungenauigkeiten in den vorliegenden
Konstruktionszeichnungen, Dinge, die vorhanden sein sollen, sind nicht
da. Dafür gibt es Mauern, die gar nicht da sein dürften. Aber die
groben Fehler der Vergangenheit sind offenbar ausgestanden. Es gibt
eine seriöse Planung, es gibt seriöse Projektpläne. Und man baut
nicht einfach drauf los, was in der Vergangenheit nach Meinung der
heute Verantwortlichen der Kardinalfehler gewesen ist.
Und dann, so hört man, wollte man ja das angedachte Festspielhaus
vermeiden und war deshalb mit der Beethovenhalle in Zeitdruck. Die
Kosten im Übrigen sollen die geplanten 166 Millionen nicht
übersteigen.
So bleibt, den heute für die Halle Verantwortlichen eine glückliche
Hand zu wünschen. Optimistisch gestimmt sind sie. Bei all dem Theater
der Vergangenheit müssen sie das auch. Viel Glück!
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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