Historische Straßenbahn
Bimmel auf dem Abstellgleis
Bonn - (red) Im Jahr 1911 hat sie das Licht der Welt erblickt. Sie hatte ein
langes und - im wahrsten Sinne - „bewegtes“ Leben. In der
vergangene Woche hat sie ihre vermutlich letzte Reise angetreten: Seit
Mittwoch steht die Bönnsche Bimmel an ihrer neuen
„Endhaltestelle“ - dem BaseCamp in Dottendorf.
Mittwochmorgen, acht Uhr, Betriebshof der SWB in Beuel. Langsam, ganz
langsam schiebt sich der alte Straßenbahnwagen aus dem Depot.
„Sonderfahrt“ steht in roten Lettern auf der Tafel über dem
Fahrerplatz, auf der früher das Ziel angezeigt wurde. Früher, als
die Bimmel noch im Liniendienst zwischen Bad Godesberg und Bonn oder
zwischen Bonn und Mehlem unterwegs war.
Ihre Letzte Fahrt unternimmt die Bimmel auch nicht auf Schienen,
sondern auf der Straße. Ein Schwertransporter ist aufgefahren und mit
einem großen Kran wird die knapp 19 Tonnen schwere Bahn verladen. Das
geht problemlos. Und auch die Fahrt über die Autobahn auf die andere
Rheinseite und bis zum BaseCamp verläuft routiniert und problemlos.
Spannend wird es dafür beim Abladen. Denn die alte Bahn soll ihren
Platz unter einem Vordach bekommen. Da müssen die Experten der
Transportfirma schon schon ordentlich anpacken und schweres Gerät
auffahren, bis die Bimmel schließlich doch heil an ihrem neuen Platz
ankommt.
Und hier steht sie nun. In guter Gesellschaft übrigens, denn am
BaseCamp gibt es bereits ausrangierte Eisenbahnwagen, in denen
inzwischen Gäste übernachten können. Wobei: Übernachten wird man
in der Bimmel nicht können. Statt dessen soll sie hier künftig für
Feiern, Events und - ganz wichtig - für Hochzeiten als Außenstelle
des Standesamtes als „Location“ dienen. Das passt ganz gut. Denn
schon Mathias Budzinski meinte in seinem Karnevalsschlager „Et jeht
die Bönnsche Bimmel, und fährt uns in d´r Himmel!“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.