Digitales und Künstliche Intelligenz
Deutsches Museum zeigt was morgen möglich ist

Talkrunde mit Gästen. | Foto: we

Bonn - (we). Das Deutsche Museum Bonn (DMB) hat nichts von einer
alt-ehrwürdigen Halle, in der verstaubte Ausstellungsstücke ihr
einsames Dasein fristen. Das DMB steht vielmehr seit jeher für die
Vermittlung von Wissenschaft für Normalos.

Meist sind es Schulklassen, die mittels Experimenten buchstäblich
begreifen, wie Technik funktioniert. Aktuell wagt das DMB einen Blick
in die Zukunft: „Wir zeigen die Chancen und die Risiken von
Künstlicher Intelligenz (KI), die möglichen Folgen für die
Gesellschaft, beschäftigen uns mit ethischen Fragen“, sagt
Museumsmitarbeiter Ralph Burmester.

Das ist eine ganz neue Dimension musealen Handelns. Das DMB ist quasi
der Nukleus einer Anwaltskanzlei für die Menschen, die künftig mit
KI umzugehen haben. Und das werden alle sein. Wir erinnern uns an den
Film „Matrix“, der eindrucksvoll zeigt, wovon heute viele
Wissenschaftler träumen: „Intelligente“ Maschinen beherrschen die
Menschen, machen selbst die Gesetze und überwachen deren Ausführung.
Dafür, dass es zu diesem Horror nicht kommt, ist ab sofort auch das
DMB da. „Wir wollen mit den Menschen diskutieren, ethischen Fragen
nachgehen. Wie weit darf sie gehen, die neue industrielle Revolution,
die jeden Bereich des menschlichen Lebens durchdringt?“

Neben diesem vom Land mit 1,5 Millionen Euro für die Dauer von drei
Jahren geförderten Projekt investiert die Hans Riegel Stiftung
nochmals 180.000 Euro in einen Erlebnisraum Digitales. Das ist quasi
eine Erweiterung des im Auftrag der Stiftung auf Tour befindlichen
Wissenschaftstrucks „Touch tomorrow“, in dem man eine konkrete
Vorstellung von der Zukunft der technischen Möglichkeiten erhält.

 

„Wir haben einen Jahresetat von 1,5 Millionen Euro, die Basis sind
rund 600.000 Euro, der Rest sind Drittmittel“, sagt Museumschefin
Andrea Niehaus, die dringend um weitere Förderer fürs Museum
kämpft. Sie hat gute Karten: Hier ist ein recht einmaliges Museum,
das nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft zeigt. Und das nicht
kritiklos, sondern so, dass sich jedermann informieren und sich eine
eigene Meinung bilden kann.„Die Dauerausstellung wird es nicht mehr
geben, wir krempeln das ganze Haus um“, erklärt Ralph Burmester.

Passend zum 25. Geburtstag des Hauses waren die Projekt-Geldgeber,
NRW-Landeszukunftsminister Andreas Pinkwart und Reinhard Schneider von
der Dr. Hans Riegel-Stiftung zu Gast. Mit diesen Gästen und dem
Leiter des Deutschen Museums München, Wolfgang M. Heckl, moderierte
Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar vor einer erlesenen
Jubiläums- Gratulantenschar aus Politik und Wirtschaft eine Talkrunde
zu unser aller Zukunft.

Infos kompakt:

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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