Vom Theaterpalast in die Schaubude
Die Malentes nehmen wieder Fahrt auf
Bonn/Bad Godesberg - Die Fragen, die sich Knut Vanmarcke und Dirk Vossberg-Vanmarcke
stellen mussten, um zu entscheiden, in welcher Form es mit Malentes
Theaterpalast in Corona-Zeiten weitergehen soll, klingen fast wie die
unlösbaren Aufgaben in manchen Märchen.
“Es kann nicht im Zelt sein – weil da zuwenig Zuschauer erlaubt
sind –, aber es soll auch nah am gewohnten Standort sein. Es soll im
Freien sein – weil sich die meisten Menschen im Freien zur Zeit
wohler fühlen -, aber Zuschauer und Künstler sollen auch vor Regen
geschützt sein. Die Zuschauer sollen allerdings nicht im Auto sitzen,
denn es soll ein echtes Gemeinschaftserlebnis werden.” Und zum guten
Schluss: “Es ist zwar nur für eine Übergangszeit, aber es soll
schon den Malente-Style haben.” Genau wie der Prinz im Märchen
haben aber auch die Betreiber des Theaterpalastes an der Godesberger
Allee für die scheinbar unlösbaren Aufgaben am Ende eine
überraschende Lösung gefunden.
Gemeinsam mit der durch die Corona-Einschränkungen ebenfalls sehr
belasteten Schausteller-Familie Kipp entsteht auf dem Parkplatz hinter
dem Spiegelzelt das wahrscheinlich weltweit einzige
Autoscooter-Theater. “Eine Kombination von Schauspielern und
Schaustellern – da haben wir keine Sekunde gezögert und sofort
zugesagt”, erzählt August Kipp begeistert. Für Knut Vanmarcke,
Dirk Vossberg-Vanmarcke und ihr Team bedeutete die Umsetzung des
ungewöhnlichen Konzepts natürlich reichlich Vorarbeit. Pläne
erstellen, Genehmigungen einholen und immer wieder den sich
verändernden Bestimmungen anpassen, stand auf dem Programm. “Die
Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn lief unglaublich gut”, freut sich
Dirk Vossberg-Vanmarcke über die Unterstützung.
Jetzt wird der Autoscooter in den nächsten Tagen aufgebaut, dann
kommen die Theatertechniker an die Reihe, denn natürlich müssen die
288 qm Fahrfläche sowohl mit einer Bühne für die Künstler als auch
mit einem Zuschauerbereich vorbereitet werden. 98 Zuschauer können
pro Vorstellung jetzt in verschiedenen Sitzinseln, natürlich unter
Einhaltung der Abstandsregeln, auf den Palaststühlen Platz nehmen.
Maskenpflicht besteht nur auf den Zugangswegen und beim Gang zur
Toilette, am Platz angekommen darf man sie abnehmen. Das ohnehin schon
blinkende und bunte Ambiente des Autoscooters wird im bereits
erwähnten Malente-Style natürlich noch ergänzt. Und die Bühne wird
mit dem Backstage-Bereich des Palasts verbunden, damit die Frisur auch
bei Regen beim Auftritt noch sitzt.
Start am 15. Juni
Dann kann es losgehen! Am 15. Juni startet Malentes Schaubude
mit der Schlagerrevue “Schlager gibt es immer wieder”. Bis Ende
August wird die bunte Truppe dann immer mittwochs bis sonntags
zu sehen sein. Montags und dienstags können andere Künstler die
Autoscooter-Bühne für Gastspiele nutzen. “Wir sind da mit einigen
Kollegen in Gesprächen, sind aber auch offen, wenn jemand mit uns
Kontakt aufnehmen möchte”, erklärt Dirk Vossberg-Vanmarcke.
Die Theater-Direktoren hoffen, dass sie ab dem 1. September mit neuen
Bestimmungen zu Besucherzahlen und Abstandsregelungen wieder in das
Spiegelzelt zurückkehren können. Zuvor geht für die beiden jedoch
noch ein Kindheitstraum in Erfüllung. “Wir wollten beide schon als
Kinder entweder zum Zirkus oder zum Jahrmarkt. Ein Zelt haben wir ja
schon, jetzt werden wir auch noch Schausteller”, strahlt Knut
Vanmarcke.
Infos:
- An diesem Wochenende sind die Vorstellungen von "Schlager
- Ort:
- Tickets und weitere Infos
gibt es immer wieder - Die Hitparade der guten Laune" am Freitag und
Samstag, jeweils um 19.30 Uhr und am Sonntag um 18 Uhr. [/*]
“Malentes Schaubude”, Parkplatz hinter dem Spiegelzelt,
Godesberger Allee 69, Bonn[/*]
unter: www.malentes-schaubude.de[/*]
- Sabine Dedek
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.