Ride of Silence
Fahrradtour in Gedenken an verunglückte Fahrradfahrer

Anette Quaedvlieg und Christian Szyska bei ihrer Ansprache. | Foto: Julia Cürten
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  • Anette Quaedvlieg und Christian Szyska bei ihrer Ansprache.
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Bonn - (jc) Am Mittwoch, 20. Mai, fand ein weltweites Gedenken an getötete
und verletzte Fahrradfahrer statt, welches den Radentscheid Bonn und
den

ADFC aus dem Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg dazu veranlasste, zu einem
„Ride of Silence“ durch Bonn aufzurufen. Gedacht werden sollte den
im letzten Jahr vier tödlich verunglückten und 178 schwerverletzten
Fahrradfahrern im Bonner Umkreis.

Dazu wurde auf den Webseiten der beiden Verbände um 18:30 Uhr ein
Halt an der Ecke Bornheimer Straße und Heinrich-Böll-Ring
angekündigt. Denn das weiße Fahrrad, das dort im Juli letzten Jahres
aufgestellt wurde, gilt einer tödlich verunglückten Radfahrerin,
dessen Unfall großes mediales Aufsehen erregt hatte. Die 25-jährige
chinesische Studentin Lingshuang Jiang war am Monagvormittag des
dritten Junis beim Abbiegen mit einem LKW kollidiert, der sie
übersehen hatte. Noch am selben Tag erlag die junge Frau ihren
Verletzungen.

In weiß gekleidet und von der Polizei begleitet kam die
Fahrradkolonne pünktlich an der Ecke der Kreuzung an, um Mahnwache zu
halten. Das Fahrrad war damals vom ADFC besprüht und aufgestellt
worden, die Mitarbeiter des RKGs hatten der Verunglückten einen Kranz
gespendet.

„Ganz traurig war, dass wir das Rad stellen mussten, ohne die in
China lebenden Eltern kontaktieren zu können“, erinnert sich Anette
Quaedvlieg, Vorsitzende des ADFCs und des Radentscheids, an das Drama
vor fast einem Jahr zurück.

Zurzeit sammelt der Radentscheid Bonn Unterschriften, um die
Verkehrslage auch an Kreuzungen für Fahrradfahrer zu verbessern.
Mindestens sechs Umbauten von Kreuzungen fordert der Verband pro Jahr
von der Stadt. Es sei enorm wichtig, alle Verkehrsteilnehmer auf den
Straßen angemessen zu schützen, so Christian Szyska, Sprecher des
Radentscheids.

Nach der Ansprache wurde die Mahnwache in einer Schweigeminute
abgehalten und eine weiße Blüte vor dem Denkmal platziert, dann fuhr
die Kolonne weiter in Richtung Norden der Stadt. „Ich finde es ein
bisschen schade, dass nicht so viele Menschen gekommen sind“,
erzählt ein Mitglied des ADFCs, „doch in Zeiten von Corona dürfen
wir wohl nicht mit viel Präsenz rechnen.“ Auch er weiß, dass dem
Bürgerbegehr die Arbeit zurzeit erschwert wird, doch die Hoffnung
sterbe zuletzt.

Wer sich zu den Verbänden und ihren Aktionen informieren möchte, hat
dazu Gelegenheit unter
www.adfc-nrw.de und
www.radentscheid-bonn.de.

Anette Quaedvlieg und Christian Szyska bei ihrer Ansprache. | Foto: Julia Cürten
Während der Schweigeminute. Im Vordergrund das Geisterrad, das an den tödlichen Unfall der chinesischen Studenten vor fast einem Jahr erinnert. | Foto: Julia Cürten
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