Radentscheid
Initiative hatte zum großen Kinder- und Familienfest eingeladen
Bonn - Seit dem 2. Mai sammelt die „Initiative Radentscheid Bonn“
Unterschriften. 10.000 sollen es nach dem Willen der Organisatoren
werden, um ein Bürgerbegehren durchzubringen, damit insgesamt sieben
verkehrspolitische Forderungen umgesetzt werden, die den Bonner
Straßenverkehr flüssiger und sicherer machen sollen.
Innerhalb kürzster Zeit konnte die Initiative ein breites
Unterstützernetzwerk aufbauen. Infolge der Corona–Krise können
mittlerweile auch zur Abstimmung Formulare online abgerufen und an
mehr als 50 Anlaufstellen in Bonn und Umgebung abgegeben werden. Die
Übergabe der Petition an die Bonner Stadtverwaltung im November 2019,
damit diese die Kosten der Ziele kalkulieren kann, war der Auftakt zum
Bonner Radentscheid. Mittlerweile gibt es bundesweit 32 Radentscheide,
die die Verkehrswende voranbringen sollen.
Durch den Radentscheid soll ein lebenswertes, kinderfreundliches und
klimagerechtes Bonn geschaffen werden, wo sich alle sicher und
komfortabel bewegen können, so die Initiative. Hierzu müsse die
Bundesstadt allerdings die Infrastruktur für Radfahrer und
Fußgänger entscheidend verbessern. Gefordert werden: Ein
durchgängiges Radwegenetz, neue Rad- und Gehwege, eine sichere
Gestaltung der große Ampelkreuzungen, sichere Einmündungen und
Zufahrten, mehr Fahrradstellplätze, die Erhaltung und Pflege von Geh-
und Radwege sowie die Transparenz der Maßnahmen und Einsicht in die
aktuellen Sachstände durch die Bürger.
Mit einem erlebnisreichen Familientag für die jüngsten
Verkehrsteilnehmer eröffnete der Radentscheid Bonn am vergangenen
Wochenende an der Radwerkstatt des ADFC am Beueler Skatepark den
bunten Kindermonat. Herzstück des Kindermonats ist der Malwettbewerb
„#StraßeKunterbunt“, mit dem die Initiative Kinder einlädt,
kreativ zu werden und eine kindgerechte Straße zu malen. Darüber
hinaus können Kinder ab sofort auf einer eigenen
Kinderunterschriftenliste für den Radentscheid unterschreiben.
„Um den Kindern ein eigenes Sprachrohr zu geben, haben wir eine
Unterschriftenliste für Kinder unter 15 Jahren gestaltet. Die
Kinder-Unterschriftenliste erklärt in leicht verständlicher Sprache
die Ziele des Radentscheids und ermöglicht allen Menschen bis 15
Jahre ein Signal für kinderfreundliche Verkehrsplanung zu senden“,
so Rebecca Heinz, Pressesprecherin des Radentscheid Bonn. Die
Unterschriften von Kindern werden separat gezählt und dem Rat der
Stadt Bonn nach Abschluss der Unterschriftensammlung übergeben.
Am Malwettbewerb können sich alle zwischen 6 und 15 Jahren beteiligen
und zeigen, wie ihre Straße aussehen soll. Braucht es mehr Grün,
mehr Gelegenheiten zum Klettern, mehr Platz zum Radfahren oder Tische
und Bänke zum Sitzen und Spielen? Der Fantasie sind keine Grenzen
gesetzt, weder inhaltlich noch künstlerisch. Erlaubt ist alles, was
sich in einem Foto, Bild oder Video darstellen lässt. Natürlich gibt
es auch Preise zu gewinnen. So u.a. ein Fahrrad, sportliche Rucksäcke
für unterwegs, Buchpreise und einiges mehr. Alle Details, Preise und
Teilnahmebedingungen sind unter
www.radentscheid-bonn.de/kreativwettbewerb/ zu finden. Einsendeschluss
ist der 15. August.
Annette Quaedvlieg, Vertretungsberechtigte des Radentscheids Bonn und
Vorsitzenden des ADFC Bonn / Rhein-Sieg: „Das zurückliegende
Wochenende war für uns ein voller Erfolg. Zahlreiche Neben dem
Familientag am Samstag haben am Sonntag 20 Aktive und
UnterstützerIinnen am Rheinufer weitere 1.436 Unterschriften
gesammelt. Für ein starkes politisches Mandat möchten wir aber gerne
noch viele Stimmen mehr sammeln, damit wir zeigen können, wie wichtig
den Menschen eine gute Radinfrastruktur in Bonn ist!“ Rebecca Heinz
ergänzend: „Der Sonntag war nicht nur der der längste Tag des
Jahres, sondern auch für den Radentscheid ein voller Erfolg! Mit
diesem Rückenwind werden wir in Kürze das Quorum von 10.000
Unterschriften knacken. Diese werden voraussichtlich bis September
gesammelt und an die Bundesstadt übergeben, die dann die offizielle
Zählung durchführt.“
Danach muss der Rat über das Bürgerbegehren entscheiden. Bei
Zustimmung hat das Begehren den Rang eines regulären Ratsbeschlusses
und muss umgesetzt werden. Für eine konkrete Ausgestaltung steht die
Initiative der Stadt gerne beratend zur Verfügung.
Sollte der Rat das Begehren ablehnen, kommt es zu einem
Bürgerentscheid, in dem alle Wahlberechtigten darüber abstimmen
müssen. Im Falle einer Mehrheit wird das Begehren ebenfalls
umgesetzt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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