Westbahn
Machbarkeitsstudie dient als Planungsvorlage

Stellten die Machbarkeitsstudie vor: Vlnr. Helmut Wiesner, Marc Hoffmann, der stellvertretende Stadtsprecher, Monika Gehrmann, Tiefbauamt, Stefan Pieper. | Foto: we
  • Stellten die Machbarkeitsstudie vor: Vlnr. Helmut Wiesner, Marc Hoffmann, der stellvertretende Stadtsprecher, Monika Gehrmann, Tiefbauamt, Stefan Pieper.
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Bonn - Irgendwann muss man anfangen. Und nachdem in Bonn seit Jahrzehnten
über die Hardtbergbahn diskutiert wird, will die Stadt ab sofort
Nägel mit Köpfen machen. Zunächst einmal bekommt das Kind einen
neuen - zutreffenden - Namen: Es wird nicht mehr von der Hardtbergbahn
gesprochen, sondern von der Westbahn. Das liegt zum einen daran, dass
es problematischer ist, eine Trasse für die angedachte Bahn aus der
engen Innenstadt in Richtung Westen zu finden als außerhalb in
Vororten eine auskömmliche Wegführung zu finden. Zum anderen enden
die jetzt mit einer Machbarkeitsstudie bedachten Haltepunkte ein gutes
Stück von Teilen des Hardtbergs entfernt.

Aber das alles muss ja nicht so bleiben. Planungsgrundlage ist es laut
Stadtbaurat Helmut Wiesner, dem ÖPNV-Bedarfsplan des Landes
nachzukommen. Der ist Grundlage für Fördermittel. Und die Bonner
Westbahn steht als Vorhaben darin. Also hat sich das Tiefbauamt daran
begeben, gemeinsam mit einem externen Fachbüro die Machbarkeitsstudie
zu fertigen. Die ist jetzt fertig und wird dem Bauausschuss des
Stadtrates baldigst vorgestellt.

Inhalt sind mehrere mögliche Wege aus der Innenstadt in Richtung
Westen. Diese Wege müssen bestimmen Bedingungen genügen: Eine eigene
Trasse ist Bedingung, sonst gibt es keine Fördermittel. Dann muss
eine Wegebreite von 6,50 Meter möglich sein. Der gleisgeführten
oberirdischen Bahn gebührt der Vorrang vor Bussen, weil sie eher
akzeptiert wird. Eine Bahn, so Helmut Wiesener, sei leistungsfähiger
als die Busverbindung. Zig weitere Vorgaben müssen erfüllt werden.

Gut, nun geht es also an die mögliche Wegführung. Da gibt es nach
der Vorstellung der Stadtverwaltung zwei sinnvolle Varianten: Zum
einen könnte die Trasse nördlich am Bahnhof vorbei Richtung Westen
über die Rabinstraße bis zur Endenicher Straße und dann weiter nach
Westen geführt werden. Die zweite bevorzugte Variante ist die
Südumfahrung. Sie geht via Colmantstraße auf die Endenicher Allee.

Daneben hat das Tiefbauamt noch andere Varianten überlegt. Insgesamt
stehen fünf verschiedene Vorschläge mit Untervarianten zur
Diskussion. Die werden erstmals am 27.11. dem Planungsausschuss des
Stadtrates zur Kenntnis gegeben. Die Bezirksvertretungen Bonn und
Hardtberg befassen sich am 3.12. mit dem Thema. Es ist eine
Bürgerbeteiligung vorgesehen. Und dann wird in fernerer Zukunft
darüber entschieden, ob ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet
wird oder nicht. Ein solches Verfahren nimmt erfahrungsgemäß wieder
samt seiner Einspruchsmöglichkeiten einige Jahre in Anspruch. Und
irgendwann in fernerer Zukunft wird sie dann wohl rollen, die
Westbahn. Um – so die erklärte Absicht – die Bonner vom
Individualverkehr zugunsten des ÖPNV zu entlasten.

Helmut Wiesner mochte kein realistisch erscheinendes Datum dafür
nennen. Ebenso sind die Kosten für die Bahn momentan noch gar nicht
absehbar. Um die schätzen zu können, müsste man erst mal wissen,
welche Planungsvariante verwirklicht werden soll.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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