Wasserleitung
Ministerin Ina Scharrenbach überbringt Förderbescheid
Bonn - (jc) Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung
des Landes NRW, Ina Scharrenbach, hatte gute Nachrichten im Gepäck:
Den offizielle Förderbescheid des bereits im Juni eingeweihten
Teilstücks einer antiken römischen Wasserleitung übergab sie an
Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der sich an dem Aufbau des
Denkmals im Namen der Stadt Bonn maßgeblich beteiligt hat.
Angefragt und aufgestellt wurde die Wasserleitung von und vor dem
Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Uniklinikums
Bonn, weshalb auch der Ärztliche Direktor des UKBs, Prof. Dr.
Wolfgang Holzgreve, und der Direktor des Instituts Prof. Dr. Martin
Exner anwesend waren, um Gruß- und Dankesworte auszusprechen.
Die Geschichte des Denkmals zeugt von dem hohen Symbolwert, den das
ausgestellte und witterungsgeschützte Stück des 2000 Jahre alten
Aquädukts hat. Es beförderte seiner Zeit täglich 20 Millionen Liter
sauberen Wassers von der Eifel bis nach Köln und steht für den
enormen Effekt von sauberem Wasser auf die allgemeine Gesundheit der
Gesellschaft.
Prof. Dr. Hans Mehlhorn, Präsident der Frontius-Gesellschaft e.V.,
die durch eine Spende an der Finanzierung des Denkmals einen Anteil
hat, erklärte dazu: „Auf die Frage, woran man gutes Wasser erkenne,
antwortete man damals, man könne es an den gesunden Gesichtern der
Menschen ablesen, denen das Wasser zuteilwürde. Damals bestand also
schon ein Wissen um die enge Verbindung zwischen gutem Wasser und
Gesundheit.“
Doch dieses Wissen ging im Mittelalter verloren und viele Epidemien
wie die Cholera oder Typhus hätten mit höheren Hygienestandards
verhindert werden können. Erst im 19. Jahrhundert griff man den
Gedanken wieder neu auf. „Dieses Institut wurde vor 125 Jahren
gegründet, um der Cholera durch sauberes Wasser entgegenzuwirken“,
erklärte Holzgreve. Deshalb sei der Wunsch auch groß gewesen, ein
Symbol für den wichtigsten gesundheitlichen Fortschritt der
Menschheit vor dem Institut aufzustellen, so Exner.
Daher wurde besonders Exner vom Oberbürgermeister für seinen Einsatz
in der heutigen Pandemie gelobt. „Sie sind ein ständiges und
zuverlässiges Mitglied in unserem Krisenstab gewesen und haben uns
über die gesamten letzten Monate hinweg gut beraten. Dafür möchte
ich Ihnen noch einmal gesondert danken“, so Sridharan.
Für die Umsetzung des Projektes hat es finanzielle Unterstützung
gebraucht, die mehrfach von verschiedenen Seiten gekommen ist. Die
größte Spende mit 20.268,80 Euro kam vom Ministerium NRWs, doch auch
die Frontius-Gesellschaft und die NRW-Stiftung sowie private Spender
sind an der Finanzierung beteiligt gewesen.
„Wir als NRW-Stiftung sehen uns verpflichtet, nicht nur einen
Beitrag zum Naturschutz, sondern auch zum Erhalt von Kultur
beizutragen. Und wir würden uns sehr freuen, wenn durch das
Teilstück nicht nur Hygiene-, sondern auch politische Wasserfragen
aufgeworfen werden würden“, meldete sich Prof. Dr. Karl-Heinz
Erdmann zu Wort. Gemeint ist damit die heutige globale Situation, bei
der noch immer 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem,
fließenden Wasser haben. Das sei fatal, betonte Exner, der zu den
Folgen auch Kinder-Diarrhö, eine Krankheit, die erschreckend vielen
Kindern täglich das Leben koste.
Ina Scharrenbach äußerte sich positiv zum geschichtlichen Aspekt des
Teilstücks „Nummer 9“. „Der Zweck des Denkmals ist es,
Traditionen sichtbar und erlebbar zu machen. Spannend finde ich dabei,
zu sehen, was von der Geschichte übrigbleibt und wie wir noch heute
davon profitieren können.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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