Neues Übungshaus an die Feuerwehr übergeben
Praxisnähere Lehrgänge und Fortbildungen
Beuel - Dem Bau eines Übungshauses für die Bonner Feuerwehr hatte der Rat
bereits im September 2017 zugestimmt und hierfür 465.000 Euro in den
Haushalt eingestellt. Zwei Jahre später begann das Städtische
Gebäudemanagement mit dem Bau des zweigeschossigen, geschlossenen
Rohbaus aus unbehandeltem Stahlbeton auf dem Gelände der Feuerwache 2
an der Maarstraße in Beuel.
Nach einen Jahr Bauzeit und Mehrkosten von 35.000 Euro wurde das in
schlichter Bauweise, ohne Innenputz, Estrich, Heizung aber mit einem
Aufzugschacht, Stromleitungen und einigen Steckdosen versehene
Gebäude, fertiggestellt und von OB Ashok Sridharan an Carsten
Schneider, in seiner Funktion als stv. Leiter der Bonner
Berufsfeuerwehr, übergeben.
Ab sofort wird das Gebäude von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr
für Grundausbildungslehrgänge und Fortbildungen gleichermaßen sowie
für Aus- und Fortbildungen im Rettungs- und Notarztdienst der
Bundesstadt Bonn genutzt. Darüber hinaus steht es auch anderen
Hilfsorganisationen zum Training zur Verfügung.
Das neue Übungshaus wurde so geplant, dass dort möglichst viele
unterschiedliche Einsatzszenarien bei der Brandbekämpfung simuliert
werden können. So verfügt es unter anderem über einen Balkon, ein
unterschiedlich geneigtes vollwertiges Satteldach mit
Dachflächenfenster und einer Dachgaube sowie einer angebauten
Fertigteilgarage. Zu Übungszwecken, zur Verdunklung und als Schutz
vor Betreten durch Unbefugte ist das Gebäude außerdem mit
Fensterläden und Türen aus Stahl ausgestattet worden. Die schlichte
Bauweise wurde bewusst gewählt, damit bei Einsatzübungen nichts
beschädigt werden kann, das im Anschluss neu beschafft oder
installiert werden muss. So ist es zudem möglich, die Schläuche, wie
im realen Einsatz auch, mit Wasser zu füllen, und verschiedene
Löschtechniken zu üben. Dies ist bei vielen privaten Übungsobjekten
aufgrund möglicher Wasserschäden nicht durchführbar.
Beim Training von Atemschutztrupps zur Rettung von Menschen und der
Brandbekämpfung in Gebäuden kann Brandrauch per Nebelmaschine
simuliert werden. An Balkon, Fenstern und Dachflächenfenstern kann
man zudem üben, wie tragbare Leitern aufgestellt und Personen
darüber gerettet werden können. Auch für die Ausbildung von
Drehleitermaschinisten oder für Abseil- und Sicherungsübungen ist
das Gebäude nutzbar.
Getestet wurde das Haus bei der Übergabe von Teilnehmern des
klassischen Grundausbildungslehrgangs, die mit Martinshorn und
Blaulicht anrückten. Die Aufgabe, eine Person vom Balkon zu retten
und die Rauchentwicklung im Gebäude einzudämmen, erledigten sie
gekonnt und reibungslos. Zuvor hatten sie schon eine technische oder
handwerkliche Berufsausbildung durchlaufen.
Oberbürgermeister Ashok Sridharan: „Ich bin dankbar dafür, dass
sich rund 1000 Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr
in unserer Stadt in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Mit diesem
Übungshaus investiert die Stadt Bonn ganz gezielt in die gesetzlich
vorgeschriebene Aus- und Weiterbildung ihrer Wehrleute. Das Haus
bietet ihnen eine moderne Übungsmöglichkeit, um sich kontrolliert
und realitätsnah auf ihre oft schwierigen Einsätze vorzubereiten.
Bezirksbürgermeister Guido Déus ergänzte: „Ich freue mich, dass
das Übungshaus der Feuerwehr im Stadtbezirk Beuel gebaut wurde. Es
ist aufgrund der guten Verkehrsanbindung der Feuerwache 2 für alle
Einheiten aus dem Stadtgebiet, die hier üben und trainieren wollen,
gut zu erreichen. Ich möchte allen am Bau Beteiligten meinen Dank
aussprechen, ebenso wie der Feuerwehr und den Rettungskräften für
ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle unserer Stadt.“
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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