Sommerfest der Lebenshilfe
Teilhabe für Gehandicapte erreichen

Karl-Josef Laumann (2. vr.), eingerahmt von Lebenshilfe-Geschäftsführer Andreas Kimpel (3. vr.) und den Beueler Landtagsabgeordneten Guido Déus (rechts). | Foto: Harald Weller
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  • Karl-Josef Laumann (2. vr.), eingerahmt von Lebenshilfe-Geschäftsführer Andreas Kimpel (3. vr.) und den Beueler Landtagsabgeordneten Guido Déus (rechts).
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Bonn - Bonns Münsterplatz war der Schauplatz des Sommerfestes der
Lebenshilfe, die damit zugleich ihr 60-Jähriges Bestehen feierte.
Bunt war das Fest, Behinderte und nicht Behinderte feierten gemeinsam.
Berührungsängste waren nicht zu spüren.

Darauf hob auch NRW-Arbeits-, Gesundheits- und Sozialminister
Karl-Josef Laumann ab. Der meinte, die Teilhabe für Menschen mit
Handicap zu erreichen, sei die Königsdisziplin der Sozialpolitik. Er
sieht große Fortschritte in der gesellschaftlichen Anerkennung von
Behinderten. NRW sei ohnehin Vorreiter in der Entwicklung. Hierzulande
behinderte Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren sei so
einfach wie nirgends sonst in der Bundesrepublik. Das Ziel sei nach
wie vor, alle gleich zu behandeln und die sozialen Unterschiede
zwischen Nichtbehinderten und Behinderten zu nivellieren. Nebenbei
freute sich aus Münster stammende Minister darüber, dass die
Veranstaltung auf dem Münsterplatz stattfinde, da ihn dies an seine
Heimat erinnere.

Alle Sparten der Lebenshilfe waren vertreten und gaben Einblick in
ihre Arbeit. Die Werkstätten zum Beispiel, unter anderem in Beuel
beheimatet, arbeiten Fremdaufträge von Großunternehmen etwa von
Eaton mit Behinderten ab. "Das ist manchmal sehr kleinteilig, aber die
Menschen haben Arbeit, eine Struktur", erklärt Mathias Meyka von der
Lebenshilfe. Die ist in Bonn 600 Mitarbeiter stark und umfasst
sämtliche Lebensbereiche von Behinderten. Angefangen von der KiTa
über die Schule bis zum Arbeitsmarkt sind Mitarbeiter im Einsatz, um
den Fürsorgebedürftigen praktischen Zugang zu einem offenen Leben zu
ermöglichen. Daneben gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, betreutes
Wohnen wahrzunehmen.

Personal für ihre verantwortungsvolle Aufgabe wird immer gesucht. Die
Lebenshilfe bietet ein Top-Betriebsklima mit gegenseitigem Vertrauen.
"Bei uns gibt es eine stimmige Fehlerkultur", sagt eine
Pesonalwerberin. Will heißen, wenn Fehler passieren, wird nicht der
Schuldige an den Pranger gestellt. Sondern der Fehler wird einfach
abgestellt, sodass er künftig nicht mehr passiert.

Susanne Land und Geschäftsführer Andreas Kimpel von der Lebenshilfe
sind mit ihren Arbeitserfolgen zufrieden. Innerhalb von 60 Jahren hat
sich der Verein von einer Schutz- und Auffangeinrichtung für von den
Nazis Verfolgte zu einer allseits anerkannten Sozialeinrichtung
entwickelt. Finanziert wird der Verein vielfach durch Kostenträger
wie den LVR. Andere Projekte dagegen haben trotz oder gerade wegen des
neuen Teilhabegesetzes ihre finanziellen Schwierigkeiten. "Wir sind
zum Teil immer mehr auf Spenden angewiesen", so Susanne Land. In
Karl-Josef Laumann immerhin haben die Menschen mit Handicap und ihre
Interessensvertreter einen einflussreichen Fürsprecher, der unter
anderem gegen vielfachen Widerstand erreicht hat, dass 5 Prozent aller
Einstellungen im Land mit Behinderten besetzt werden.

Vor 60 Jahren gründeten Eltern die Lebenshilfe. Und heute? "Wir
können in NRW stolz auf das Erreichte sein", sagt Karl-Josef Laumann.
Das feierten die Lebenshilfe und zahllose Besucher mit einem
farbenfrohen Programm aus Musik, Tanz, hauseigenen Projekten und
Vorführungen von Kindergärten und weiteren inklusiven
Organisationseinheiten. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung
hatte OB Ashok Sridharan übernommen, der auch ein Grußwort sprach. 
 

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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