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Universitätsklinikum Bonn stellt Rekonvaleszenten-Plasma zur Behandlung her

Herstellung von Rekonvaleszenten-Plasma zur Behandlung von schwerkranken Covid-19-Patienten:Einer der ersten Spender ist Jan K. Die Mitarbeiterin des Blutspendedienstes am Universitätsklinikum Bonn Heike Brüssler erklärt dem wieder genesenen Covid-19-Patienten den Ablauf der Plasmaspende. | Foto: Blutspendedienst / UK Bonn
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Bonn - (red) Antikörper aus dem Blut von wieder genesenen Covid-19-Patienten
könnten helfen Leben zu retten. Das Universitätsklinikum Bonn hat
kürzlich gemeinsam mit einigen anderen Einrichtungen in Deutschland
die behördliche Erlaubnis erhalten, Rekonvaleszenten-Plasma zur
Behandlung von schwerkranken Covid-19-Patienten herzustellen und
anzuwenden. Dank einer großen Anzahl an Spendern und nach aufwendiger
Vorbereitung in kurzer Zeit, konnte jetzt die Plasma-Herstellung auf
dem Campus-Venusberg beginnen.

„Zur Behandlung von Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gibt
es keine zugelassenen Medikamente. Wir stehen quasi mit leeren Händen
da“, beschreibt Prof. Christian Putensen, Leiter der Operativen
Intensivmedizin am Universitätsklinikum Bonn, die Motivation zusammen
mit dem Blutspendedienst die Herstellung von Rekonvaleszenten-Plasma
zu initiieren. Wieder genesene Covid-19-Patienten haben Antikörper
gegen den neuartigen Corona-Virus entwickelt, die hochkonzentriert die
Immunabwehr schwer erkrankter Patienten auf Covid-19-Erreger
ausrichten können. Denn die sehr spezifischen Eiweiße sorgen dafür,
dass der Körper den Eindringling erkennt und bekämpft. Erste
Fallbeispiele weisen darauf hin, dass die Gabe von Antikörpern wieder
genesener Covid-19-Patienten bei einem schwerwiegenden Verlauf wirksam
sein kann. Das Prinzip der passiven Immunisierung ist nicht neu,
sondern wurde 1890 als Heilverfahren gegen Diphterie von Emil von
Behring entwickelt und seitdem immer wieder eingesetzt, so auch
beispielsweise bei der Spanischen Grippe und Ebola.

Da die Plasmagewinnung über mehrere Monate stattfinden wird, freut
sich der Blutspendedienst auch in den kommenden Monaten über weitere
Spendewillige. Voraussetzung ist, dass der Spender seit vier Wochen
keine Symptome der Covid-19-Erkrankung mehr hat und das Coronavirus in
einem Nasen-Rachen-Abstrich nicht mehr nachweisbar ist. Interessierte
melden sich mit ihren Kontaktdaten für einen Rückruf bitte per
E-Mail an blutspende@ukbonn.de.

Der Blutspendedienst auf dem Campus Venusberg freut sich auch
weiterhin über normale Blutspenden. Dazu ist werktags von 8:30 bis 14
Uhr eine Hotline geschaltet. Unter der Telefonnummer 0228/287-14780
können sich Spendewillige informieren und einen Termin vereinbaren.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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