Alzheimertag
Vergesslich oder dement?

Foto: Pixabay

Bonn - (red) Es fängt häufig ganz harmlos an: Der Haustürschlüssel ist
schon wieder weg, Namen oder Wörter entfallen oder mitten im Satz
wird der Faden verloren. Bei Betroffenen und Angehörigen, die in
dieser Situation mit der Diagnose „Alzheimer“ oder „Demenz“
konfrontiert werden, herrscht große Unsicherheit und auch Angst. Was
kommt jetzt auf mich zu? Wer kann mir helfen? Am Samstag, 21.
September, dem internationalen Welt-Alzheimertag, lädt der
Arbeitskreis Demenz Bonn in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule
Bonn und der Stiftung Bonner Altenhilfe daher zu einem Aktionstag ein
ins Haus der Bildung, Mülheimer Platz 1. Der Tag steht unter dem
Leitthema „Demenz verstehen und helfen“ und will Antworten auf
viele Fragen von Betroffenen und Angehörigen, aber auch allen
Interessierten geben. Von 10.30 bis 16.30 Uhr wird ein vielfältiges
Programm angeboten mit Vorträgen, Infoständen, Beratung, aber auch
Beiträge wie Malen, Singen und Theater sowie sportlicher Bewegung.

Der Aktionstag ist Teil der 4. Demenzwoche in der Region
Bonn/Rhein-Sieg und wird vom Arbeitskreis Demenz in Zusammenarbeit mit
der VHS Bonn und der Stiftung Bonner Altenhilfe organisiert. „Wir
wollen zum besseren Verständnis der Demenz beitragen und die breite
Vielfalt der Hilfsangebote vorstellen“, sagt Dr. Adrian Reinert,
Fachbereichsleiter „Lebensgestaltendes Lernen“ an der
Volkshochschule der Stadt Bonn. Denn auch mit der Diagnose Demenz ist
es Betroffenen und ihren Angehörigen möglich, ein vielschichtiges
Leben zu führen. Es gibt heute eine Reihe von Initiativen, Akteuren,
Projekten und Angeboten, die das Leben mit der Erkrankung
unterstützen und die spürbare Gewissheit geben, dass niemand mit
Demenz alleine sein muss. „Daher wollen wir mit dem Aktionstag
zugleich ein Zeichen setzen: An Demenz Erkrankte und ihre Angehörigen
sind nicht allein.“, ergänzt Heike Oepen, stellvertretende
Abteilungsleiterin im Amt für Wohnen und Soziales.

Zu jeder vollen Stunde beginnen Vorträge zu medizinischen Themen und
neuen Therapieansätzen, zu Fragen der Pflege und Betreuung, zu Umgang
und Kommunikation mit an Demenz Erkrankten, finanziellen Hilfs- und
Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene und Angehörige. Auch
wie man Räume in Einrichtungen so interessant gestalten kann, dass
sie zum Bleiben und nicht zum Weglaufen animieren, wird ein Thema sein
bei einem Impulsvortrag um 14 Uhr zu einem Modell aus
Tilburg/Niederlande.

Die Uniklinik und die LVR-Klinik stellen neuropsychologische
Testverfahren und die Kognitive Stimulationstherapie vor, am Stand der
DRK-Schwesternschaft können Interessierte in einem
Alterssimulationsanzug Einschränkungen nachempfinden. Andere Stände
vermitteln Einblicke in tiergestützte Interventionen oder den Einsatz
eines interaktiven Balls bei der Arbeit mit an Demenz Erkrankten.

Das Kunstmuseum Bonn und der Bonner Verein für Pflege- und
Gesundheitsberufe zeigen, wie Malangebote wirkungsvoll zur Aktivierung
eingesetzt werden können, eine Clownin und eine Theatergruppe, auf
welchen Wegen sie Erkrankte erreichen. Der Stadtsportbund Bonn bietet
um 11.30 und 13.30 Uhr eine halbe Stunde „Bewegung für Kopf und
Körper“ an.

An den Infoständen stehen Fachleute aus der Bonner Altenhilfe, von
Altenheimen, teilstationären und ambulanten Diensten,
Pflegeselbsthilfe, Betreuungsvereinen, der Alzheimer-Gesellschaft, von
Wohlfahrtsverbänden, vom Beueler Hospizverein für Beratung und
Gespräche zur Verfügung. Vom Haus Rosental aus bietet der Verein
„Radeln ohne Alter e.V.“ an dem Tag einen Rikscha-Fahrrad-Shuttle
zum Haus der Bildung an.

Das vollständige Programm mit den genauen Anfangszeiten der einzelnen
Beiträge steht auf der Homepage der VHS
www.vhs-bonn.de.
Es liegt als Faltblatt im Haus der Bildung, im Stadthaus und in den
Bezirksrathäusern sowie anderen Verteilstellen aus und kann im Haus
der Bonner Altenhilfe, Flemingstraße 2, Telefon 0228 / 77 66 99,
angefordert werden.

Eingebettet ist der Aktionstag in die 4. Demenzwoche in der Region
Bonn/Rhein-Sieg, die vom 20. bis 27. September stattfindet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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