Me16 – Mehr Verkehr in Merten?
Satzung für Bebauungsplan ist beschlossen

Foto: Frank Engel-Strebel

Bornheim-Merten - (fes) „Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass wir in dieser
Legislaturperiode noch den Satzungsbeschluss fassen“, betonte
SPD-Ratsfrau Ute Kleinekathöfer in der jüngsten Sitzung des
Ausschusses für Stadtentwicklung. Gemeint war der Bebauungsplan Me16
mit dem sich die politischen Gremien bereits seit sieben Jahren
auseinandersetzen.

Das rund sieben Hektar große Areal in Merten ist eine sogenannte
Innenbereichsfläche, die zwischen der Offenbachstraße, der
Beethovenstraße und der Bonn-Brühler Straße (L183) sowie dem
Mühlenbach liegt. Begleitet wurde das Verfahren durch jede Menge
Kritik aus der Bevölkerung.

Nun stimmten mit einer Gegenstimme von Paul Breuer (ABB) und zwei
Enthaltungen der Grünen die Ausschussmitglieder mehrheitlich für den
Satzungsbeschluss. „Die ABB lehnt das Baugebiet weiterhin ab, da wir
die Erschließung über die Bonn-Brühler-Straße gewollt hätten, um
die bestehenden Straßen zu entlasten“, so Breuer.

Das ist geplant: Auf dem Areal sind rund 140 Wohneinheiten verteilt
über 40 Einfamilienhäuser, 60 Doppel- und fünf Mehrfamilienhäuser
vorgesehen. Hinzu kommt eine fünfgruppige Kita. Deren Fläche wurde
zuletzt um 500 Quadratmeter auf 2.200 Quadratmeter reduziert.

Auf der frei gewordenen Fläche könnten nun ein Doppel- oder ein
Einzhelhaus errichtet werden. Zudem gibt es einen Spielplatz, der als
Mehrgenerationenplatz ausgebaut werden soll. Der am südlichen Rand
des Areals fließende Mühlenbach soll als im Plangebiet gelegene
Ausgleichsmaßnahme für den durch die Wohngebietsentwicklung
entstanden Eingriff in Natur und Landschaft dienen.

Für Zündstoff sorgte bis heute bei den Anwohnern vor allem die zu
erwartende Zunahme der Verkehrsmenge, auch vor dem Hinblick des
Neubaugebietes Me 18 entlang der Händelstraße, das ebenfalls in den
kommenden Jahren entstehen soll, inklusive dem Neubau der
Heinrich-Böll-Gesamtschule.

Laut Prognose wird die Verkehrsbelastung L 183 im Jahr 2030 bei über
16. 000 Kfz/pro Tag liegen. Bei Umsetzung des Bebauungsplan Me16
erhöht sich die Belastung um 200 bis 300 Pkw pro Tag: „Dringender
Handlungsbedarf am Knotenpunkt L183/Beethovenstraße/Lortzingstraße
sowie der Bedarf zur Verbesserung an den Knotenpunkten L
183/K33/Schubertstraße und
Schubertstraße/Offenbachstraße/Schulstraßen bestehen bereits in der
aktuellen Situation. Hierzu werden konkrete Abstimmungen mit dem
Landesbetrieb Strtaßrn.NRW und dem Rhein-Sieg-Kreis erfolgen“,
heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Ute Kleinekathöfer beantragte ein Verkehrsgutachten, welches nicht
nur Merten berücksichtigen soll. Der Idee folgte auch Lutz Wehrend
(CDU). Er ging noch einen Schritt weiter und forderte eine
Verkehrsanalyse, die sämtliche 14 Bornheimer Stadtteile umfassen
sollte. Dem konnte sich auch Arnd Kuhn (Grüne) anschließen. Seine
Parteikollegin Andrea Gesell plädierte zudem für eine
„repräsentative Befragung“ der Bevölkerung zu dem Thema.

„Wenn wir Bornheim umbauen, müssen wir auch mit mehr Verkehr
rechnen. Daher steht die Verwaltung dieser Verkehrsuntersuchung
aufgeschlossen gegenüber“, kommentierte der Erste Beigeordnete
Manfred Schier. Dem SPD-Vortrag folgten die Ausschussmitglieder daher
einstimmig.

Für Arnd Kuhn war es wichtig, das Me 16 nicht den Bebauungsplan Me 18
verzögere. Hierzu Manfred Schier: „Alle vorbereitenden Maßnahmen
für Me 18 sind auch dem Weg. Me 18 hat Priorität. Wir nehmen alle
Bebauungspläne nach vorne, die die soziale Infrastruktur
betreffen.“

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RAG - Redaktion

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