Marienhospital Brühl
Korrekturen der Klinikfinanzierung gefordert
Brühl - (rmm) Gesundheitsminister Jens Spahn hat dem Bundeskabinett einen
überarbeiteten Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem die Krankenhäuser in
der Corona-Krise entlastet werden sollen.
Aus Sicht des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschlands (kkvd)
bleiben mit dem Maßnahmenpaket zu viele, auch existenzielle Fragen
für die Kliniken offen. Der Verband unterstützt die Ankündigung des
Ministers, dass das Paket schnell überprüft und weiterentwickelt
werden soll. Ingo Morell, stellvertretender Vorsitzender des kkvd
sagt: „Die Krankenhausteams arbeiten unter Hochdruck und mit großem
Engagement daran, die Versorgung der Patienten in der Corona- Pandemie
zu sichern. Mit dem überarbeiteten Gesetzentwurf bleiben für die
Krankenhäuser viele, auch existenzielle Fragen offen. Für
Reha-Kliniken gibt es noch keine Kompensation.
Für alle anderen Krankenhäuser bleiben Unsicherheiten bestehen und
die Liquidität ist weiterhin nicht für alle Häuser gesichert. Auch
wird die Bürokratie nicht zurückgefahren, sondern teilweise noch
ausgeweitet.“ Ingo Morell ist zugleich Sprecher der
Geschäftsführung der GFO, der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu
Olpe. Zum Verbund gehören acht Krankenhäuser mit 14 Standorten,
darunter auch das Marienhospital Brühl. Ingo Morell betont:
„Angesichts der größten Krise des Landes seit dem zweiten
Weltkrieg müssen die Krankenhäuser weiter in zwei Welten agieren.
Einerseits ist das die Krisenbewältigung, andererseits sind dies die
Anforderungen des bürokratischen Fallpauschalensystems. Besser wäre
gewesen, den Kliniken in dieser schwierigen Situation für eine
begrenzte Zeit durch eine pauschale Vergütung den Rücken frei zu
halten.“ Nach massiver Kritik hatte Gesundheitsminister Spahn am
Wochenende einen Gesetzentwurf zum Ausgleich der Belastungen für
Krankenhäuser angesichts der Corona-Pandemie überarbeitet und
Verbesserungen aufgenommen. „Die Unsicherheiten und Belastungen
führen in der aktuellen Situation zu einer großen Frustration in den
Krankenhäusern. Obwohl die Pandemie-Bekämpfung höchste Priorität
hat, müssen sie nun in Budgetverhandlungen für das Jahr 2020 mit den
Krankenkassen eintreten. Die Pauschale für freigehaltene Betten ist
an eine wöchentliche Meldung an die Landesbehörden geknüpft. Auch
ist der Zuschlag für zusätzliche Schutzmaßnahmen mit 50 Euro pro
Patient zu knapp kalkuliert. Das Maßnahmenpaket ist schon vor
Inkrafttreten viel zu eng gestrickt. Eine Überprüfung bis zum 30.
Juni reicht nicht aus. Sie muss direkt beginnen, so dass schnell
Korrekturen vorgenommen werden können“, sagt Morell abschließend.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.