Corona und die Kinder
Ärzte fordern Ende der anlasslosen Tests
Mehr Belastung als Nutzen? Nach über zwei Jahren Pandemie haben Ärzte ein Ende der anlasslosen Corona-Testungen und mehr Normalität für Kinder im Alltag gefordert. Die bisherigen zum Schutz gedachten Maßnahmen belasteten die Jungen und Mädchen eher als sie nutzten, kritisierte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in NRW am Freitag. Auch wenn die Infektionszahlen bei Kinder hoch seien, «spiegelt das die reale Krankheitssituation bei den Kindern überhaupt nicht wider».
Die beiden BVKJ-Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe betonten: «Wir sehen in unseren Praxen kaum Kinder, die an Corona erkrankt sind, wir erleben massenhaft Kinder, die bei völliger Gesundheit oder banalem Schnupfen aufgrund von Testmaßnahmen der Kita teilweise zum wiederholten Male fernbleiben müssen.» Das sei der falsche Weg. «Wenn wir Kinder schützen wollen, dann muss endlich wieder gelten, dass wir über Krankheit reden und nicht über die Tatsache, dass ein gesundes Kind eventuell Viren in sich trägt.»
"Meist angstgesteuerte Maßnahmen"
Die Tests verhindern laut Verband «keine einzige Infektion irgendeines Kindes.» Sondern: «Die Lage in den Kitas verschlechtert sich nicht aufgrund der Zahl der Infektionen, wie von manchen Politikern behauptet, sondern aufgrund der weiterhin meist angstgesteuerten Maßnahmen und Forderungen, die den Alltag von Kindern und Familien belasten.» Der BVKJ appellierte: «Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem jede Beeinträchtigung von Kindern durch Maßnahmen nur noch erfolgen darf, wenn diese nachweislich den Kindern nutzt.» Sie müssten wieder unbeschwert mit anderen spielen, lernen, Spaß haben dürfen.
(vd) / © dpa-infocom, dpa:220311-99-475081/2
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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