Formel 1 GP Österreich
"Rote Bullen", Kuhglocken und Rennmotoren

Im "Land der roten Bullen": Lewis Hamilton gilt zwar auch auf dem "Red-Bull-Ring" als Favorit, Sebastian Vettel im Ferrari brennt aber darauf, die "Schmach" von Le Castellet wiedergutzumachen. Besonders hoch motoviert sind auch die beiden Red-Bull-Piloten bei ihrem "Heimrennen". | Foto: Lukas Gorys
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  • Im "Land der roten Bullen": Lewis Hamilton gilt zwar auch auf dem "Red-Bull-Ring" als Favorit, Sebastian Vettel im Ferrari brennt aber darauf, die "Schmach" von Le Castellet wiedergutzumachen. Besonders hoch motoviert sind auch die beiden Red-Bull-Piloten bei ihrem "Heimrennen".
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Spielberg - Das die Formel 1 jetzt  an gleich drei aufeinander folgenden
Wochenenden startet, ist eine Ausnahme und alleine der
Fußball-Weltmeisterschaft in Russland geschuldet. Der so genannte
"Triple Header" in der Formel 1, der am letzten Wochenende mit dem
Grand Prix von Frankreich in Le Castellet  begann,  an diesem
Wochenende mit dem Großen Preis von Österreich weitergeht und dann
darauf die Woche, am 8. Juli, im englischen Silverstone seine
Fortsetzung findet, ist  insbesondere für alle Teams eine große
Belastung und logistisch für alle Beteiligten eine so noch nicht
gekannte neue Herausforderung.

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Ähnliches gab es allenfalls hier und da in den 50er Jahren, als im
Zeitraum von 1950 bis 1960 Formel 1 Weltmeisterschaftsläufe auch in
"Indy" , genauer gesagt in Indianapolis, gefahren wurden und es
dadurch auch damals hin und wieder zu drei "Formel 1-Einsätzen" an
drei hintereinander liegenden Wochenenden kam. An diesem Wochenende
trifft also die Formel 1 nur eine Woche nach dem Rennen im
französischen Le Castellet auf dem "Red-Bull-Ring" , nahe der 5.300
Einwohner Stadtgemeinde Spielberg bei Knittelfeld,  in der
wunderschönen Steiermark beim 9. Rennen der Saison wieder
aufeinander. Der frühere "Österreich-Ring" war von 1970 bis 1987
fest im Rennkalender der Formel 1 verankert, zwei Massenkarambolagen
beim Start 1987 und grundsätzliche Sicherheitsbedenken führten dann
dazu, dass die Formel 1 dort nicht mehr fuhr.

Nach zehn Jahren Pause kehrte die Königsklasse dann zunächst für
weitere sieben Jahre, von 1997 bis 2003,  auf eine "umgebaute" 
Strecke zurück, danach war dann allerdings erneut erst einmal wieder
Pause, bis dann schließlich der Kurs von "Brausemilliardär" Dietrich
Mateschitz  erworben, umgebaut, modernisiert  und schließlich auf 
"Red-Bull-Ring" umgetauft wurde. Am 22. Juni 2014 war es dann soweit:
der "erste Sieger" der Neuauflage beim GP von Österreich hieß Nico
Rosberg, der auch ein Jahr später für Mercedes gewann. Auch 2016 und
2017 siegten die Silberpfeile mit Lewis Hamilton bzw. Valtteri Bottas,
der im Vorjahr die Nase vorn hatte.

Die rund 800 Meter hoch gelegene Berg-und Tal Rennstrecke mit
ihren zehn Kurven hat es in sich. Höhenunterschiede von teilweise
mehr als 60 Metern, schnelle Kurven im Wechsel mit langen und kurzen
Geraden sind nicht ganz einfach zu fahren, es gibt extreme Bremszonen,
entsprechend hoch ist der Verschleiß von Bremsen aber auch Reifen,
der Vollgasanteil pro Runde liegt bei 56 Prozent. Nach dem Start auf
der langen Bergaufgeraden folgt eine Spitzkehre, die Boliden müssen
hier von über 320 Stundenkilometer auf  knapp 70 Stundenkilometer
herunter gebremst werden. Der Kurs liegt inmitten der Steiermark in
einer herrlichen Naturlandschaft, mit saftigen  Wiesen und Wäldern,
endlosen Bergen, plätschernden Bächen und führt vorbei an
ehrwürdigen, wunderschönen alten Kirchen. Das Dröhnen der
PS-starken Formel 1-Motoren wird wohltuend unterbrochen vom Läuten
der zahlreichen Kuhglocken auf den Wiesen, wenn die Boliden Pause
haben.

Lewis Hamilton, der die WM jetzt wieder anführt,  gilt nach seinem
Sieg in Le Castellet auch als Favorit für das Rennen am Sonntag. 
Die neue Motoreneinheit mit rund zehn PS mehr im Heck des Mercedes
dürfte auch auf dem  schnellen Red-Bull-Ring von großem Vorteil
für den Briten sein. Sebastian Vettel musste sich nach seinem, von
ihm zugegebenermaßen, selbst verschuldeten Crash in Frankreich, als
er nach dem Start in den Mercedes von Valterri Bottas krachte, viel
Kritik und auch Spott anhören. Diese "Scharte" möchte er natürlich
jetzt am Wochenende auswetzen und wie könnte das besser gelingen als
mit einem Sieg. Es wäre übrigens auch sein erster  Sieg bei einem
Österreich- Grand-Prix, im Vorjahr fuhr er hier mit dem Ferrari
immerhin als Zweiter über die Ziellinie.

Für das österreichische  Red- Bull-Team ist das Rennen in der
Steiermark ja ein "Heim-Rennen" und sowohl Max Verstappen, als auch
Daniel Ricciardo werden hier besonders hoch motiviert sein, "ihren
Chef" und Red-Bull Teameigner, Dietrich Mateschitz, möglichst mit
gleich zwei Podestplätzen glücklich zu machen. Insbesondere Max
Verstappen kommt nach seinem zweiten Platz in Le Castellet gestärkt
und mit großem Selbstvertrauen nach Österreich. Ein Sieg mit und
für Red-Bull auf dem heimischen "Red-Bull-Ring" wäre sicherlich
etwas besonderes.

Im "Land der roten Bullen": Lewis Hamilton gilt zwar auch auf dem "Red-Bull-Ring" als Favorit, Sebastian Vettel im Ferrari brennt aber darauf, die "Schmach" von Le Castellet wiedergutzumachen. Besonders hoch motoviert sind auch die beiden Red-Bull-Piloten bei ihrem "Heimrennen". | Foto: Lukas Gorys
Valtteri Bottas im Silberpfeil gewann den Österreich-Grand Prix im Vorjahr und "zeigte Flagge". | Foto: Lukas Gorys
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