Mit dem Rad durch die USA
Steinberg finisht Rennen im Glutofen der Wüste

Foto: Steinberg
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Aegidienberg - (den) Ein Rennen voller Höhen und Tiefen durchlebte der 58-jährige
Extremsportler Gerry Steinberg beim „Race Across the West“, einem
Zeitfahren, das im Rahmen des legendären „Race Across America
(RAAM) seit 1981 durchgeführt wird.

Das Zeitfahren startet in Oceanside (Kalifornien) und führt über die
Mojave Wüste (Arizona), dem Navajo Indianerreservat (Utah) über das
Monument Valley (Utah) zum Ziel in Durango (Colorado). In Summe sind
hierbei 1.500 Kilometer mit 15.000 Höhenmetern zu bewältigen. Man
durchquert zwei Zeitzonen, vier Bundesstaaten und passiert 15 „Time
Stations“ (TS). Begleitet wurde Steinberg von einer vierköpfigen
Crew, angeführt von seiner Frau Steffi Steinberg, mit Begleitfahrzeug
sowie einem Wohnmobil.

Gestartet war der Aegidienberger, um seine Altersklasse zu gewinnen,
doch es kam diesmal anders als geplant. Nach gutem Start und in
Führung liegend machte Steinberg nach der ersten Nacht die
einsetzende Gluthitze der Mojave-Wüste von bis zu 48 Grad extrem zu
schaffen. Zusätzlich führten die teilweise schlechten
Straßenverhältnisse zu heftigen Schlägen und damit zu Schmerzen in
Händen und Füssen.

Nach 570 Kilometern beschloss Steinberg bei TS 6 (Congress), das
Rennen entkräftet aufzugeben und legte sich zum Schlafen ins
Wohnmobil. Nach sechs Stunden Schlaf nutzte die Crew die emotionale
Stimmung des Sonnenaufgangs, um den mittlerweile ausgeruhten Athleten
zum Weitermachen zu überreden.

Die nächsten Etappen waren die schwersten des Rennens mit drei
„Major Hills“ nach Flagstaff und einer Flachetappe nach Tuba City,
dem Eingang des Navajo Indianerreservats. Steinberg bewältigte diese
Etappen über 475 Kilometer und 5.000 Höhenmeter am Stück und war
wieder „zurück“ im Rennen. Nach kurzer Schlafpause von zwei
Stunden waren es nur noch 440 Kilometer bis zum Ziel. Steinberg musste
dann allerdings der Aufholjagd Tribut zollen und konnte die
ursprünglich geplanten „Schnitte“ seiner Marschtabelle nicht mehr
einhalten. Angetrieben von seiner Crew, die ihn mit guten Worten, Eis,
Massagen, Musik und Verpflegung am Pedalieren hielt, erreichte
Steinberg nach drei Tagen und 14 Stunden das Ziel in Durango. Von
Müdigkeit und Schmerzen geplagt, aber trotzdem überglücklich fiel
der Extremsportler seiner Crew in die Arme. Er wusste, wem er das
Finish zu verdanken hatte. Am Ende reichte es sogar für den zwölften
Rang von 26 gestarteten Athleten, was letztendlich den zweiten
AK-Platz bedeutete.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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