Formel 1 GP Deutschland
Vettel will beim "Heimspiel" in Hockenheim gewinnen
Hockenheim - Obwohl Sebastian Vettel bislang noch ohne Sieg auf dem
Hockenheimring ist, bezeichnet er den badischen Rennkurs als seine
"Haus-und Hofstrecke", seine Geburtsstadt Heppenheim liegt nur knapp
40 Kilometer von Hockenheim entfernt. Dort wird an diesem Wochenende
beim 11. Formel-1-Rennen der Saison der Große Preis von Deutschland
ausgetragen. Es ist ein ganz besonderes "Heimspiel" für Sebastian
Vettel im Ferrari, Tausende von Fans werden ihn, aber auch Nico
Hülkenberg im Renault, dem zweiten Deutschen im 20-köpfigen
Fahrerfeld, zujubeln entsprechend lautstark anfeuern und
unterstützen.
#Infobox
Sebastian Vettel brennt jetzt nach seinem Triumph in Silverstone vor
14 Tagen förmlich darauf, bei seinem "Heimrennen" seine Führung in
der diesjährigen Weltmeisterschaft weiter auszubauen und gleichzeitig
endlich auch den ersten Sieg auf seiner Haus-und Hofstrecke zu feiern:
"Gerade hier will ich jetzt mit Ferrari gewinnen", so Vettel. Der
letzte Ferrari-Sieg in Hockenheim liegt jetzt auch schon sieben Jahre
zurück, es war Fernando Alonso, der zuletzt 2012 für die Scuderia in
Hockenheim triumphierte.
Lewis Hamilton gewann hier mit Mercedes bereits zwei Mal und sowohl
sein Teamkollege Valtteri Bottas, als auch Kimi Räikkönen im
zweiten Ferrari sowie die beiden Red-Bull-Piloten Max Verstappen und
Daniel Ricciardo sind auch hier wieder heiße Kandidaten fürs
"Treppchen" am Sonntag. Mit "Rückenwind" der vielen Tausend deutschen
Fans könnte auch Nico Hülkenberg in "seinem" Heimrennen erneut zu
Höchstleistungen beflügeln, sein sechster Platz in Silverstone
lässt hoffen.
Das erste Formel 1- Rennen auf dem Hockenheimring fand am 2. August
1970 statt. Dazu kam es, weil die Piloten den Nürburgring als
langjährigen Austragungsort der Formel 1 in dem Jahr aus
Sicherheitsgründen boykottierten. Als erster Formel-1- Sieger in
Hockenheim konnte sich 1970 Jochen Rindt in einem Lotus-Ford 72 C in
den Motorsportgeschichtsbüchern verewigen, im gleichen Jahr
verunglückte der Österreicher beim Training in Monza tödlich und
wurde posthum im gleichen Jahr zum Weltmeister erklärt. Die Formel
1 fuhr dann viele Jahre regelmäßig in Hockenheim, aber auch wieder
auf dem Nürburgring, ab 2009 fand der Deutschland Grand Prix
bekanntlich regelmäßig im jährlichen Wechsel auf beiden deutschen
Rennstrecken statt.
Das letzte Formel 1 Rennen in der Eifel war, bedingt durch die
damalige Insolvenz des Nürburgrings, am 7. Juli 2013, der Sieger
hieß Sebastian Vettel. In den Jahren 2015 und 2017 gab es wegen der
hohen Antrittsgelder der Formel 1 gar keinen Grand Prix auf deutschem
Boden und jetzt kehrt nach zweijähriger "Pause" die Formel 1 also
noch einmal nach Deutschland zurück. Nur noch einmal? Zukunft offen,
denn nach dem Rennen an diesem Sonntag endet gleichzeitig auch der
Vertrag der Formel 1 mit dem Hockenheimring.
Mit einem Vollgasanteil von 71 Prozent zählt der badische
Hochgeschwindigkeitskurs zu den schnellen Strecken. In der
langgezogenen Parabolika-Kurve ist satte zehn Sekunden lang "Bleifuß"
angesagt, hier erreichen die Boliden Geschwindigkeiten von über 330
Stundenkilometer! Bei der folgenden Anfahrt auf die Spitzkehre können
sich die Zuschauer dort wieder auf viele Überholvorgänge freuen,
hier ist die Piste besonders breit und das Überholen dort ideal. Ein
ganz besonderes Flair bietet die "Stadionatmosphäre" im Motodrom mit
den drei schnellen und zwei langsameren Kurven. Wenn die Fahrer hier
einbiegen ist der Jubel stets besonders groß.
Eingangs des Motodroms rasen die Boliden dabei auch vorbei an der
neuen "Max-Verstappen-Tribüne", die bereits so gut wie ausverkauft
ist und an diesem Wochenende komplett in "Oranje-Farben" leuchten
wird. Auch in diesem Jahr wird den Fans in Hockenheim wieder viel
geboten, so in der "F1-Fanzone", wo man bei Autogrammstunden den
Piloten recht nahe kommt, oder beim "Pitwalk" durch die Boxengasse,
bei dem man die Formel-1-Wagen auch mal aus der Nähe bestaunen kann.
Es gibt viele Formel 1-Parties und auch die Rahmenrennen am
Wochenende rund um das Formel 1 Spektakel sollen die Zuschauer auf das
Motorsport-Highlight des Jahres in Deutschland entsprechend
einstimmen.
Alles hat seinen Preis: so gibt es Wochenend-Tickets je nach Kategorie
von 189 Euro bis 519 Euro, wer nur am Rennsonntag dabei sein will,
muss zwischen 139 Euro und 389 Euro hinblättern, günstiger geht`s,
wenn man z.B. nur freitags das freie Training verfolgen möchte. Die
Zuschauerkapazität am Hockenheimring liegt bei rund 120.000
Besuchern, ein möglichst "volles Haus" wäre mit Blick auf die
Zukunft eines Formel 1-Rennens in Deutschland den Veranstaltern zu
wünschen. Der Nürburgring konnte sich offenbar finanziell mit den
amerikanischen Formel 1-Eignern von Liberty Media nicht auf einen
Grand Prix in der Eifel im nächsten Jahr einigen und hat bereits
"abgewinkt". Wie und ob es in Hockenheim weitergeht ist ab 2019
völlig offen und somit könnte es möglicherweise an diesem
Wochenende dann auch gleichzeitig das vorerst letzte Formel 1 Rennen
im "Automobil-Land" Deutschland sein und das wäre mehr als schade.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.