Bürgervereinigung Ehrenfeld e.V. lud zur Friedhofsführung
Gräber und Geschichten
Ehrenfeld - (as). Wer immer schon einmal wissen wollte, welcher verstorbene
Politiker seine Mitarbeiter zur Weihnachtsfeiern in die Försterstube
in Ehrenfeld einlud, oder wer die „Kölsche Mess für Urjel, Tröt
und Trumm“ ins Leben rief und welcher bereits verstorbene
Karnevalsprinz als letzten Wunsch vor seiner Beisetzung noch einmal um
den Dom gefahren werden wollte, der war bei der Führung über den
Melaten Friedhof mit Hans Fey genau richtig.
„Im Jahre 1794 kamen die Franzosen nach Köln und brachten die
Begräbniskultur mit. Heute ist der Melaten Friedhof, der am 29. Juni
1810 von dem damaligen Dompfarrer Michael Joseph DuMont eingeweiht
wurde, ein Spiegel der gesellschaftlichen Kultur der Stadt“, stimmte
Dr. Dieter Brühl, der Vorsitzende der Bürgervereinigung
Köln-Ehrenfeld, die Teilnehmer auf die Führung ein. Etwas mehr als
zwei Stunden dauerte der Rundgang mit Hans Fey. Es sind nicht nur die
bekannten Kölner, über die Fey etwas zu erzählen weiß, wie etwa
über Horst Muys, dem man nachsagt, dass, sobald er die Sitzungsbühne
betrat, die „feinen Leute“ den Saal verließen.
Vielmehr sind es auch Menschen, wie der Opernsänger Wolfgang
Anheisser. Der Sänger stürzte im Jahre 1974 während einer
Aufführung der Operette „Der Bettelstudent“ von einer
Balkonkulisse in der Kölner Oper und verstarb. „Es ist mir immer
wichtig, nicht zu sagen, wer dort begraben liegt. Vielmehr möchte ich
gern, soweit ich es vermag, eine Geschichte über das Grab erzählen,
über die Marotten oder Leidenschaft des Verstorbenen oder aber, ob er
sich für etwas Besonderes eingesetzt hat“, sagt Fey.
„Meine Führungen sind ein Querschnitt der Kölner Gesellschaft.
Darum besuche ich auch immer das Grab von Käthe Vombel, die noch bis
ins hohe Alter Menschen in Afrika unterstützt hat“, sagt Fey. Der
Erlös seiner Führungen kommt stets einem sozialen Zweck zugute.
„So unterstütze ich beispielsweise mit dem Rundgang für die
Bürgervereinigung die Arbeit einer Ordensfrau in der Südstadt, vor
deren Klostertür die Armut nicht endet.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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