Schützenfest in Liblar

Bewegende, aber auch viele schöne Momente

Erftstadt-Librar - (mar) Am Pfingstwochenende feierte die St. Sebastianus
Schützenbruderschaft Liblar beim besten Wetter ihr Schützenfest.
Nach dem Tod des amtierenden Schützenkönigs Thomas Zepter im
Dezember vorigen Jahres repräsentierte seine Ehefrau Königin Esther
Thiel die Liblarer Schützen.

Für Esther Thiel war dieses 281. Schützenfest mit starken Emotionen
verbunden – für ihren Mann wollte sie es in seinem Namen zu Ende
bringen. „Es waren viele bewegende, aber auch sehr schöne
Momente“, sagte sie nach dem Umzug am Sonntag.

Neben dieser besonderen Situation hatten die Schützen auch eine
Neuerung im Ablauf. Erstmals fand der Festball zu Ehren der
Majestäten in der Aula der Gottfried-Kinkel-Realschule statt. Die
Änderung kam bei Schützen und Gästen gut an. „Die Stimmung war
toll, wir haben mit etwa 250 Leuten gefeiert und mit einigen kleinen
Änderungen werden wir das fürs nächste Jahr wohl so übernehmen“,
resümierte Präsident Ralf Jung.

Angeführt von Kommandant Paul-Bernhard Dölle zogen die
Sebastianus-Schützen am Sonntag gemeinsam mit den Ehrengästen, unter
ihnen Ehrenpräsident Karl-Heinz Dölle und Adi Giesa, Bezirkskönig
Rolf Altenkirch mit seiner Frau Doris sowie Schirmherr Dr. Franz Georg
Ripsran und Ehrenschirmherr Kurt Bröh durch die Straßen Liblars und
wurden von vielen Zuschauern begrüßt. Besonders feierlich fiel zuvor
der Empfang der Majestäten und Ehrengäste im Schlosspark aus.

Wieder am Schützenplatz angekommen, bedankte sich nicht nur Ralf Jung
bei den Teilnehmern. Auch Bürgermeister Volker Erner lobte die St.
Sebastianus-Schützen für die lange Traditionspflege und betonte,
dass er den 4,2 Kilometer langen Zugweg, den er seit langem wieder zu
Fuß und nicht in der Kutsche zurückgelegt hat, Meter für Meter
genossen habe.

Während sich am Hochstand die befreundeten Schützenbruderschaften
aus Ahrem, Lechenich, Friesheim, Bliesheim und Brühl-Heide in den
Schießwettbewerben maßen, stärkten sich die Majestäten im
Schützenhaus mit Kaffee und Kuchen – und hatten Zeit, die
Eindrücke des Schützenfestes schon mal Revue zu passieren. Vor allem
Bezirksprinzessin Nadine Steinbach, die beim Zug von ihrem Freund
begleitet wurde, fand die Feierlichkeiten „aufregend, interessant
und totales Neuland für mich“. Seit zwei Jahren ist sie aktives
Mitglied der Schützenbruderschaft. Nach Abschluss des Berufskollegs
bereitet sie sich gerade auf ihr Freiwilliges Soziales Jahr vor.
Während am Sonntag die auswärtigen Schützenvereine am Hochstand
schossen, gaben die Ortsvereine drei Schuss mit dem Kleinkalibergewehr
auf der 50m-Bahn ab. Die Fußballer des SC Fortuna Liblar gewannen den
Wettbewerb. Der neue Bambini-Prinz Nicklas Frings und der neue
Schülerprinz Janina Frings wurden beim Feldgottesdienst am
Pfingstmontag gekürt. Neuer Bürgerkönig ist Heinz Feil mit dem 66.
Schuss. Bei der Würde des Prinzen setzte sich der 18-jährige Bastian
Geller beim 35. Schuss gegen drei Konkurrenten durch. Beim
Königsschießen melden nach den Ehrenschüssen sechs Aspiranten:
Frank Habeth, Michaela Prevoo, Stefan Frings, Angelika Altenkirch,
Paul-Bernhard Dölle und Heike Bürvenich. Die Trophäen Kopf, linker
und rechter Flügel, und Schweif waren schnell vergeben, aber der
erfahrene Vogelbauer und Großkalibermeister Josef Jung hatte ganze
Arbeit geleistet und unterschiedliche Hölzer geschickt miteinander
verleimt. Nach dem 89. Schuss rieselte es Holzspäne, der Vogel
wackelte gefährlich, die Zuschauer raunten, aber der Vogel blieb auf
der Stange. Jubel gab es nach über zwei Stunden beim 220. Schuss.
Neue Schützenkönigin ist die 42-jährige Michaela Prevoo,
stellvertretende Geschäftsführerin. Ihr Sohn Philipp ist amtierender
Bezirksschülerprinz von Erftstadt.