Rolf II. regiert in Bliesheim

Der Prinz hat eine Schwäche für Spanien

Im Festzelt am Kaspar-Stotzem-Sportpark setzte Bürgermeister
Volker Erner Prinz Rolf II. (Vosen) in Amt und Würden. Die Tollität
und seine Prinzenführer Leo Lindemann und Stefan Bross freuen sich
mit dem iberisch anmutenden Gefolge auf eine temperamentvolle und
launige Session.

Erftstadt-Bliesheim (cs). „Bei Kölle doheim, Spanien un et Meer em
Sinn, mit Glauve, Dräume un Musik krieje mer en Bliessem alles
hin“, lautet das Motto des Bliesheimer Prinzen Rolf Vosen. Die
Losung spiegelt die Liebe des Prinzen zu Spanien – seit vielen
Jahren verbringt er seine Ferien im malerischen Calpe an der Costa
Brava – sowie zum traditionellen rheinischen Fastelovend. Voller
Stolz präsentierte Karl-Josef Diederich, Präsident der KG Bliesheim,
die „große“ Tollität, nachdem am Tag zuvor das Bliesheimer
Kinderprinzenpaar Sophia (Prang) und Paul (Lessmann) inthronisiert
worden war. Die zweifache Proklamation tat den Bliesheimer Jecken gut
in recht bewegten Zeiten: Erst schloss Mitte letzten Jahres der
„Bliesheimer Gürzenich“, das Haus Giersberg. Dann versagten die
Behörden die Genehmigung für die neue Hofburg, die Gaststätte zur
Kohlscheune. Und dem nicht genug, vernichtete ein Brand den Prunkwagen
des letztjährigen Damendreigestirns. „Ihr lasst euch aber nicht
entmutigen“, rief Bürgermeister Volker Erner den Karnevalisten zu,
„der Karneval in Bliesheim lebt und feiert!“

Den Einzug des Prinzen in das Festzelt begleitete die Lechenicher
Stadtgarde. Einige schwungvolle Gardetänze später schritt Volker
Erner zur Proklamation. „Prinz Rolf I. ist eine waschechte
Bliesheimer Hausgeburt“, stellte der Bürgermeister den
Medizintechniker vor. Als langjähriges KG-Mitglied setzt Rolf Vosen
eine Familientradition fort. 1972 war er Kinderprinz, sein Vater
Engelbert amtierte vier Jahre später als Karnevalsprinz der KG. Zudem
wird der Prinz an Weiberfastnacht jecke 55 Jahre alt. Nur eins bringt
den ehemals aktiven Fußballer aus der Ruhe: Treffen die deutsche und
die spanische Nationalmannschaft aufeinander, schlagen zwei Herzen in
seiner Brust. Um hier Abhilfe zu schaffen, überreichte Erner dem
frisch proklamierten Prinzen das „zweiseitige Erftstädter
Fußballerherz“.
Nach der Übergabe der Insignien der Macht erwartete das Saalpublikum
ein buntes Programm, das seinen Auftakt im Auftritt des Bliesheimer
Kinderprinzenpaares und der Tanzgruppe Erftpänz genommen hatte. Ein
gut aufgelegter Sitzungspräsident Erwin Fey führte erstmals durch
den Abend, der mit dem Bauchredner Peter Kercher, der Gesangsgruppe
„De Bremsklötz“, dem Thorrer Schnauzerballett, dem
„Klimpermännche“ alias Thomas Cüpper und der Coverband „Echte
Fründe“ jede Menge karnevalistische Höhepunkte bereit hielt.