Blaue Jungs werden 60

Ein Jubiläumsjahr mit vielen Höhepunkten

Erftstadt-Liblar - (cs) In diesem Jahr feiert die Rheinflotte Blaue Jungs Köttingen ihr
60-jähriges Bestehen. Den Reigen der Festivitäten eröffnete ein
Empfang der Stadt Erftstadt. Ehrengast der Veranstaltung im
Anneliese-Geske Musik- und Kulturhaus war Rheinflotten-Initiator und
Vollblutkarnevalist Peter Bitter mit Gattin Kathi.

„Auf den Tag genau vor 60 Jahren hat unser Ehrenpräsident Peter
Bitter in einem Bauernhaus – und nicht wie gemeldet in der
Gaststätte Haus Dominik – die Rheinflotte Blaue Jungs ins Leben
gerufen“, begrüßte Rheinflotten-Vorsitzender Peter-Michael Schmitz
die geladenen Gäste, darunter Bürgermeister Volker Erner, dessen
Stellvertreter Alfred Zimmermann, Vertreter des Bundes Deutscher
Karneval sowie Abordnungen befreundeter Erftstädter
Karnevalsgesellschaften.

In seinem Grußwort ließ Erner, der als Schirmherr der Veranstaltung
in den „Erftstädter Gürzenich“ geladen hatte, die sechs
Jahrzehnte währende Historie des Köttinger Vereins Revue passieren.

Die Rheinflotte, so der erste Bürger der Stadt, stehe für viel
Spaß, akrobatisch-atemberaubenden Tanz und ein wunderbar
funktionierendes Vereinsleben. Am 6. Januar 1958 als Tanzgruppe mit
einem singenden Steuermann gestartet, blicke sie auf sensationelle
Tanzerfolge zurück: Dreimal wurden die Köttinger Rhein-Erft-Meister,
zweimal Vize-Rhein-Erft-Meister, viermal Deutscher Vizemeister, 14 Mal
Deutscher Meister und einmal auch Europa-Vizemeister. Trotz einiger
Rückschläge – hier ist vor allem der Brand des Vereinsheims im
Jahr 1977 oder das Verbot der Akrobatik im Tanz zu nennen – sei es
der Rheinflotte gelungen, ein intaktes Vereinswesen zu pflegen und
Nachwuchs zu requirieren. Besonders stolz ist man darauf, der wohl
einzige Verein in Erftstadt zu sein, der es zum Namensgeber eines
Platzes gebracht hat: Im Oktober 1977 wurde der Standort des
Vereinsheims in Rheinflottenplatz umbenannt.

Das Vereinslokal selbst trägt seit 2009 den Namen des
Ehrenpräsidenten Peter Bitter. 25 Jahre lang war der gebürtige
Köttinger Vorsitzender der Rheinflotte, entwarf neue Tänze für die
Tanzgruppe und widmete sich gezielt der Jugendarbeit. Als Ausbilder
und Choreograph trug der gelernte Maurer und Friseur maßgeblich zu
den großen Erfolgen der Tanzgruppe bei. Zudem beherbergt sein Haus in
der Altstadt von Lechenich Deutschlands größtes privates
Karnevalsmuseum.

Im Laufe der Jahre hat sich die Rheinflotte Blaue Jungs gewandelt:
Bildeten zunächst – wie es der Name nahelegt – ausschließlich
junge Männer die Reihen der Rheinflotte, kamen bald auch junge Frauen
hinzu. Heute, so Vereinsvorsitzender Schmitz, müsste der Verein
angesichts der veränderten Geschlechterverhältnisse eigentlich
„Rheinflotte Blaue Mädchen“ heißen.

Doch der Traditionsverein bleibt bei seinem angestammten Namen. Auf
dem Stadtempfang zeigten die Mitglieder der Tanzgruppe im Alter von
fünf bis 26 Jahren wie auch die Prinzengarde vom Theaterverein Rose
Köttingen Kostproben ihres Könnens. Weitere Höhepunkte im
Jubiläumsjahr der Rheinflotte bilden ein karnevalistischer
Frühshoppen am 21. Januar, die Teilnahme am Rosenmontagszug mit zwei
Prunkwagen, eine Sommernachtssause für die Jugend unter dem Motto
„Sonne – Malle – Party“ am 23. Juni sowie das Festkonzert mit
der Kultband Kasalla am 22. September in der Peter-May-Halle.