Nähen fürs Krankenhaus
„Flinke-Helfer-Finger-Erftstadt“ stellt Behelf-Schutzmasken her

Das Material für die Behelfmasken wird konfektioniert und den Näherinnen kontaktlos zur Verfügung gestellt. | Foto: Acker
  • Das Material für die Behelfmasken wird konfektioniert und den Näherinnen kontaktlos zur Verfügung gestellt.
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Erftstadt-Liblar (gr). Anja Sonnenberg hat die Gruppe
„Flinke-Helfer-Finger-Erftstadt“ in Facebook gegründet. An ihrer
Seite sind noch ihr Mann Martin Fischer, Ramona Neugebauer und Katrin
Helm. Ein Chefarzt hatte sie gefragt, ob sie Mundschutzmasken nähen
könnte, da enormer Bedarf besteht. Die Nachfrage im Marien-Hospital
in Frauenthal ergab auch hier Bedarf an Masken. Genäht wird nach der
Anleitung der Stadt Essen. Einzige Abänderung ist, dass statt einer
doppelten Lage Baumwolle hinten Musselin vernäht wird. Der ist
weicher und wurde bei der Besprechung im Krankenhaus so abgesegnet.
Momentan besteht an vielen Stellen ein großer Bedarf an
Schutzausrüstung für medizinisches Personal. In vielen
Krankenhäusern schrumpfen die Vorräte, Nachschub ist nur sehr schwer
oder gar nicht zu bekommen. Damit die Ärztinnen, Ärzte,
Krankenschwestern, Krankenpfleger und viele andere im Krankenhaus sich
weiter um die Patienten kümmern können, ohne sich einer
zusätzlichen Gefahr auszusetzen und auch um Patienten vor
zusätzlichen Ansteckungen zu schützen, startete dieses Projekt: Wir
nähen „Behelf-Mund-Nase-Schutzmasken“! Dieses sind keine
FFP-Schutzmasken, die direkt vor der Übertragung des Covid-19 Virus
schützen.Der Behelf-Mund-Nasen-Schutz entspricht nicht dem genormten
Mund-Nasen-Schutz und dient lediglich als Hilfsmittel. Die Masken
werden aber dringend für die tägliche Routine bei Untersuchungen,
Behandlungen und Eingriffen benötigt. Die Masken können gekocht und
sterilisiert werden. „Eine Probemaske wurde bereits ausprobiert und
wir haben das ‚Go‘!“, berichtet Sonnenberg. Das Material wird
fertig konfektioniert zur Verfügung gestellt, die Masken werden nicht
verkauft, sondern kostenlos abgegeben. Wer mitmachen will, benötigt
lediglich eine Nähmaschine und Garn.

Eine Ausweitung auf Pflegeheime, Pflegedienste oder andere
gemeinnützige Institutionen behält sich die Gruppe vor. Wer nicht
mobil ist, kann sich das Material bringen und die fertigen Masken
abholen lassen. Auch das Verleihen von Nähmaschinen wurde
organisiert. Die Idee ist noch frisch, die Organisatoren freuen sich
über den Input und Verbesserungsvorschläge der Mitglieder, es hat
sich schnell eine starke Dynamik und Hilfsbereitschaft untereinander
entwickelt. Mehrere Gruppenteilnehmer engagieren sich fast rund um die
Uhr mit Nähen, Tipps geben und Sponsoren suchen. Die ersten knapp 100
Pakete à 18 Mundschutzmasken wurden bereits bis Sonntag verteilt und
werden in „Heimarbeit“ genäht. Die ersten 60 Masken waren Montag
fertig. Bis Sonntag kamen Anfragen nach Masken aus zwei weiteren
Krankenhäusern und mehreren Pflegediensten, die inzwischen ohne
Schutz arbeiten müssen und sich mit Schals behelfen. Der Zuspruch ist
so enorm, dass bis Sonntagabend schon für über 4000 Euro Material
verteilt wurde.

Deshalb sucht die Gruppe neue Sponsoren. Die vorbereiteten Nähpakete
werden in Liblar zur Abholung bereitgestellt und die fertigen
Mundschutzmasken können im Gegenzug dort deponiert werden. Kontakt
und weitere Informationen via Facebook flinke-helfer-finger-erftstadt
oder alternativ für Geldspenden auch an sabine.acker@vfberftstadt.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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