Abschied nach 37 Jahren
Pfarrer Schneider-Leßmann geht in den Ruhestand

37 Dienstjahre lang prägte Pfarrer Helmut Schneider-Leßmann das Gemeindeleben der Evangelischen Kirche der Versöhnung in Lechenich. | Foto: Claudia Scheel
  • 37 Dienstjahre lang prägte Pfarrer Helmut Schneider-Leßmann das Gemeindeleben der Evangelischen Kirche der Versöhnung in Lechenich.
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Zum 31. Dezember 2016 geht Pfarrer Helmut Schneider-Leßmann von
der Kirchengemeinde der Evangelischen Kirche der Versöhnung in den
wohlverdienten Ruhestand. Die offizielle Verabschiedung findet am 15.
Januar statt.

Erftstadt-Lechenich (cs). Seit 1979 war Helmut Schneider-Leßmann
zuständig für den Bereich, der Lechenich-Süd sowie Herrig,
Pingsheim, Dorweiler, Erp, Ahrem, Friesheim, Niederberg, Borr und
Scheuren umfasst.
Der aus Friedrichsthal im Saarland stammende Pfarrer war bis kurz vor
dem Abitur noch unentschlossen, ob er Theologie studieren oder zur
Bundeswehr gehen sollte. Dass es schließlich doch ein
Theologiestudium in Saarbrücken, Heidelberg und Bonn wurde, lag nicht
zuletzt an dem schmalen Band „Die ersten Freigelassenen der
Schöpfung“ von Jürgen Moltmann. „Das Buch veranlasste mich,
neugierig zu sein – auf die Menschen und die Geschichten der
Bibel“, berichtete Schneider-Leßmann, „Neugierde, nicht Glaube,
ist für mich die beste Voraussetzung für ein Studium der
Theologie.“
Nach dem Vikariat in Bonn 1977 bis 1979 wurde Pfarrer
Schneider-Leßmann von der Landeskirche in Düsseldorf nach Lechenich
gesandt. Schnell lebte er sich ein, beschloss zu bleiben und prägte
in 37 Dienstjahren Kirchengemeinde und Gemeindeleben. „Es ist eine
tolle Gemeinde, sehr anspruchsvoll und gleichzeitig sehr liberal und
offen für Neues“, betont der Gottesmann. Schwerpunkte seiner Arbeit
waren Kindergottesdienste, Konfirmandenunterricht, Jugendfreizeiten
und Studienreisen für Erwachsene, die Sterbebegleitung und
Notfallseelsorge – auch über die Bezirksgrenzen hinaus. Besonders
wertvolle Erfahrungen habe er gesammelt, wenn ihm die Menschen
erlaubten, am Sterben teilzunehmen: „Die Arbeit mit ihnen und ihren
Angehörigen hat mich den Respekt vor den Menschen gelehrt.“
Zum Wohl und Wachstum der Gemeinde ging der Pfarrer auch
ungewöhnliche Wege. So öffnete das Projekt „Kunst und Kirche“
die Kirche der Versöhnung für Ausstellungen oder
Kabarettaufführungen. Einiges Aufsehen erregte vor zwei Jahren eine
Prämien-Aktion, mit der Schneider-Leßmann dem Schrumpfen seiner
Gemeinde begegnen wollte: Gemeindemitgliedern, die neue Mitglieder
warben, winkte – ganz irdisch – eine Prämie. „Obwohl ich damals
von der Amtskirche belächelt wurde, würde ich es wieder tun“, so
Helmut Schneider-Leßmann: „Man muss tätig werden, Themen besetzen,
um weitere Mitstreiter zu gewinnen. Daher haben wir vor zwei Jahren
auch eine Stelle für die Koordination der ehrenamtlichen
Flüchtlingshilfe geschaffen.“
Auch wenn die momentan 5.100 Mitglieder starke Gemeinde – nicht
zuletzt aufgrund des demographischen Wandels – schrumpfe, so
schrumpfe sie doch in geringerem Maße als in anderen Gemeinden. So
habe es im vergangenen halben Jahr nur relativ wenige Austritte und
mehr Taufen als Beerdigungen gegeben. Zudem handele es sich um eine
relativ junge Gemeinde mit jährlich 50 bis 60 Konfirmanden.
Für seinen Ruhestand hegt Pfarrer Schneider-Leßmann, der kürzlich
von Lechenich nach Köttingen umgezogen ist, schon viele Pläne:
„Ich werde meine Leidenschaft für das Kochen und die klassische
französische Küche ausleben und die eine oder andere Studienreise
nach Irland begleiten. Die grüne Insel ist meine Seelenheimat, dort
fühle ich mich daheim. Außerdem lohnt sich die Beschäftigung mit
dem keltisch geprägtem Christentum.“

Redakteur/in:

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