Gymnicher Ritt
Ritter Arnolds Gelöbnis zum 791. Mal eingelöst
Erftstadt-Gymnich - (cs) Zum 791. Mal lösten an Christi Himmelfahrt zahlreiche Pilger das
Gelöbnis des beim fünften Kreuzzug in höchste Not geratenen Ritters
Arnold von Gymnich ein. Der Gymnicher Ritt, die bekannteste
Reiterprozession im Rheinland, wird traditionell an Christi
Himmelfahrt begangen.
Mit 160 Pferden und 260 Fußpilgern fiel die Beteiligung am Gymnicher
Ritt in diesem Jahr niedriger aus als in den Vorjahren. Dies war
vielleicht der schlechten Wetterprognose geschuldet. Das Wetter aber
spielte mit und Gymnichs wichtiges, seit 1227 begangenes Fest nahm
sein Lauf.
Wie gewohnt begann der Gymnicher Ritt in den frühen Morgenstunden: Um
sieben Uhr nahmen die Reiter der beiden Gymnicher Bruderschaften St.
Sebastianus und St. Kunibertus ihre Pferde in Empfang und ritten zum
Gymnicher Schloss, um Schlossstandarte und Kreuzpartikel abzuholen.
Im Schlosshof übergab Schlossbesitzer Gerd Overlack die Standarte an
die Sebastianer-Schützen, die traditionsgemäß das Banner bei der
Bittprozession tragen. Das Kreuzpartikel, das der Überlieferung nach
vom Kreuz Jesu stammen soll, nahmen die Schützen der St.-Kunibertus-
Bruderschaft, in Empfang.
Um neun Uhr hielt Pastor Ansgar Bausenhart auf dem schön
geschmückten Hochaltar am Rittplatz die Reitermesse. Im Anschluss
daran zogen die berittenen Pilger – Reiter der Gymnicher
Schützenvereine sowie Abordnungen benachbarter Orte und Vereine –
mit ihren Standarten und dem Kreuzpartikel aus.
Sie folgten den zuvor gestarteten, von den Kommunionskindern bis zum
Ortsausgang begleiteten Fußpilgern auf die Bittprozession um die
Gemarkung Gymnichs. Mit der Teilnahme am Gymnicher Ritt lösen die
Pilger nicht nur Ritter Arnolds Versprechen ein, sondern erflehen
traditionell auch Gottes Segen für sich, für ihre Tiere und die
junge Saat.
Auch in diesem Jahr waren Schaulustige aus Nah und Fern nach Gymnich
gekommen, um die Reiterprozession mit den edlen Pferden, den
geschmückten Kutschen, den festlich gekleideten Reitern und den
mitgeführten historischen Standarten zu verfolgen.
Nach dem Schlusssegen ging das Glaubensfest in eine Kirmes über. Die
zwischen der Kirche und Brüggener Straße für den Verkehr gesperrte
Gymnicher Hauptstraße wurde zur Flaniermeile, auf der an rund 100
Verkaufs- und Imbissständen Marktbeschicker ihre Waren und Leckereien
anboten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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