Gymnicher Ritt
Schon 790 Mal Ritter Arnolds Gelöbnis erfüllt

Mit dem vom Weihbischof Rolf Steinhäuser für die Pilger gehaltenen Schlusssegen am Rittplatz ging die größte Prozession im Rheinland zu Ende. | Foto: Claudia Scheel
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  • Mit dem vom Weihbischof Rolf Steinhäuser für die Pilger gehaltenen Schlusssegen am Rittplatz ging die größte Prozession im Rheinland zu Ende.
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Erftstadt-Gymnich - (cs) Zum 790. Mal lösten an Christi Himmelfahrt wieder zahlreiche
Pilger das Gelöbnis des beim fünften Kreuzzug in höchste Not
geratenen Ritters Arnold von Gymnich ein. Wie in den Vorjahren nahmen
an die 500 Fußpilger und rund 200 Pilger zu Pferde am diesjährigen
Gymnicher Ritt teil.

Christi Himmelfahrt – wegen des Gymnicher Ritts seit 1227 das
wichtigste Fest in Gymnich – begann wie immer früh: bereits in den
Morgenstunden wurden Pferde in den Erftstädter Ortsteil gebracht, da
die Zahl der ortsansässigen Tiere seit Jahren bei weitem nicht
ausreicht. Um sieben Uhr nahmen die Reiter der beiden Gymnicher
Bruderschaften St. Sebastianus und St. Kunibertus ihre Pferde in
Empfang und ritten durch den Ort, um Schlossstandarte und
Kreuzpartikel abzuholen. Die Schlossbesitzer, das Ehepaar Overlack,
überreichten die Schlossstandarte an die St. Sebastianus
Bruderschaft. Traditionsgemäß tragen die „Blauen“ das Banner bei
der Bittprozession. Das Kreuzpartikel, das der Überlieferung nach vom
Kreuz Jesu stammen soll, nahmen die „Grünen“, die Schützen der
St. Kunibertus Bruderschaft, in Empfang.

Nach der gegen 9 Uhr auf dem Hochaltar am Rittplatz zelebrierten
Reitermesse zogen wie seit fast 800 Jahren die berittenen Pilger –
Reiter der Gymnicher Schützenvereine, aber auch Abordnungen
benachbarter Orte und Vereine – mit der Kreuzreliquie aus und
folgten den eine knappe Stunde zuvor gestarteten Fußpilgern auf die
Bittprozession um die Gemarkung Gymnichs. Mit der Teilnahme am
Gymnicher Ritt lösen die Pilger nicht nur Ritter Arnolds Versprechen
ein, sondern erflehen auch Gottes Segen für sich, ihre Tiere und die
Ernte. Wie in jedem Jahr war die Reiterprozession mit den schön
geschmückten Pferden, Kutschen und Ponys, den festlich gekleideten
Reitern und den mitgeführten historischen Standarten ein
Publikumsmagnet. Zahlreiche Schaulustige aus Nah und Fern säumten bei
herrlichem Sonnenschein den Prozessionsweg. Mit dem vom Weihbischof
Rolf Steinhäuser gehaltenen Schlusssegen ging das Glaubensfest zu
Ende und in ein Volksfest über. Auf der zwischen Kirche und
Brüggener Straße für den Verkehr gesperrten Gymnicher Hauptstraße
boten an zahlreichen Verkaufsständen Marktbeschicker ihre Waren an.
Für das leibliche Wohl wurde von jeder Menge Imbissständen und
Freiluftcafeterien aufs Beste gesorgt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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