Fast doppelt so viele Spender
Treue Blutspender beweisen Solidarität
Erftstadt-Liblar - Eine große Schlange hat sich am 26. März vor der
Gottfried-Kinkel-Realschule gebildet, trotz der seit einigen Tagen so
leeren Straßen. Erst bei Sonnenschein, dann in den kühlen
Abendstunden standen 110 Menschen zum Teil über eine Stunde an, um
ihr Blut zu spenden – und das in der Zeit der allgemeinen
Verunsicherung, eingeschränkter Kontakte, geschlossener Geschäfte,
stillgelegter Betriebe. Fast doppelt so viele Spenderinnen und Spender
wie zu einem normalen Termin waren gekommen, darunter besonders viele
Erstspendende.
Auch wenn das Thema „Coronavirus“ die Berichterstattung im Bereich
Gesundheitswesen dominiert und zurzeit die ganze Welt in Atem hält,
werden Blutpräparate in Therapie und Notversorgung weiterhin dringend
benötigt. Auf einen Kinobesuch, auf ein Konzert könne vorübergehend
verzichtet werden – auf eine Blutspendeaktion nicht, so der
Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes. Wegen der kurzen
Haltbarkeit einiger Blutpräparate wäre die Patientenversorgung
innerhalb kurzer Zeit nicht mehr abzusichern, wenn zum Beispiel
während einer Woche nicht genügend Blutspenden eingehen würden.
Daher finden die mobilen Blutspenden weiterhin statt, nun unter
besonderen Sicherheitsvorkehrungen.
Dazu gehören größere Abstände zwischen den Wartenden, aber auch
zwischen den Liegen, eine vorgeschaltete Befragung, Fiebermessung und
Händedesinfektion und auch ein „Dinner-Paket“ statt einem
entspannten gemeinsamen Abendessen. Die Ehrenamtlichen vor Ort
(DRK-Arbeitsgemeinschaft Blutspende Erftstadt) ließen sich dafür
etwas einfallen – die 80 Schokohasen und bunten Eier waren innerhalb
der ersten drei Stunden weg. Zweimal musste man erneut losfahren, um
nachzukaufen: Es kamen immer neue Spendenwillige, die geduldig vor der
Tür Schlange standen, um mit ihrem Blut kranken Menschen zu helfen.
Die beiden Teams – das hauptamtliche aus Breitscheid und das
ehrenamtliche aus Erftstadt – arbeiteten wie am Fließband, um
sichere Abläufe zu garantieren, zwar ohne Pause, aber mit großer
Freude und Dankbarkeit für das Engagement der Spenderinnen und
Spender. Dieses gemeinsame Erlebnis war ein starkes Zeichen der
Solidarität und der Menschlichkeit in der Krisenzeit.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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