Herbstausstellung im Stadthaus Lechenich
Worte, Formen und Bilder

Noch bis zum 12. November ist die sehenswerte Ausstellung mit Arbeiten von Ute Nagelschmidt, Günter Warmbier und Doris Ladwig (v.l.n.r.) zu besichtigen. | Foto: Claudia Scheel
  • Noch bis zum 12. November ist die sehenswerte Ausstellung mit Arbeiten von Ute Nagelschmidt, Günter Warmbier und Doris Ladwig (v.l.n.r.) zu besichtigen.
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Erftstadt-Lechenich - (cs) Die Herbstausstellung des Erftstädter Künstlerforums
Schau-Fenster mit dem Titel „worte formen bilder“ widmet sich
Werken von Doris Ladwig (Malerei, Collage, Fotografie), Ute
Nagelschmidt (Malerei, Zeichnung, Objekte) und Günter Warmbier
(Fotografie, Grafik, Objekte). Bis zum 12. November ist die spannende
Werkschau im Stadthaus am Herriger Tor zu sehen.

Zur Vernissage konnte Rosemarie Walker wieder zahlreiche Kunstfreunde
im Lechenicher Stadthaus begrüßen. Die Schau-Fenster-Vorsitzende
zeigte sich erfreut, die Künstlerinnen und Kölner
Ateliernachbarinnen Doris Ladwig und Ute Nagelschmidt für die letzte
Werkschau des Künstlerforums in diesem Jahr gewonnen zu haben. Die
Einführung in die erstmals „bunt gemischt gehängten“ Arbeiten
der Künstlerinnen und des Schau-Fenster-Mitglieds Günter Warmbier
hielt die Kulturjournalistin Hanna Styrie.

„Der Titel dieser Ausstellung – worte formen bilder – ist
doppeldeutig: Man kann ihn als einen Satz auffassen, man kann jeden
Begriff aber auch für sich sehen“, hob Styrie hervor. Folgt man
letzterer Deutung, so stehen die Arbeiten von Günter Warmbier für
das Wort. Warmbier, der in Erftstadt lebt und arbeitet, setzt sich in
der Werkschau explizit mit der Grundlage menschlicher Kommunikation
auseinander. Mittels unterschiedlicher Medien vermittelt der Künstler
die Macht des Wortes. Seine Bilder, Fotografien, Objekte und
Installationen beruhen auf kritischer Beobachtung des Zeitgeschehens:
sei es mit einer großformatigen, viele farbige Quadrate zeigenden
Grafik mit dem Titel „Alternative Farben“ – eine ironische
Replik auf Donald Trumps „Alternative Fakten“ – sei es mit
Fotografien, deren Motive sprachliche Paradoxien aufdecken. Im
Kabinett zeigt eine beeindruckende Rauminstallation Warmbiers das
Werden, Wesen und Wirken des Wortes.

Den Begriff Formen vertritt Ute Nagelschmidt. Sie beschäftigt sich
mit der Zone zwischen Wahrnehmung und Illusion, indem sie bildnerische
Räume öffnet und mit abstrakten Formen spielt. Wie Warmbier legt
sich Ute Nagelschmidt nicht auf ein Medium fest, sondern drückt sich
malend, zeichnend und in Form von papiernen oder hölzernen Cut-Outs
aus. Dabei bezieht die Künstlerin motivische Anregungen aus
verschiedensten Quellen, die sie – auf ihre Umrissformen reduziert
– dreht und staffelt. Durch das Spiel mit Farbigkeit, Wiederholung
und Perspektive, so Hanna Styrie, wird die Wahrnehmung immer wieder
neu auf den Prüfstand gestellt: „Es entstehen ungewohnte
Sichtweisen; bei der Betrachtung verändert sich unser Blick auf die
Formensprache alltäglicher Gegenstände.“

Die Bildwelten von Doris Ladwig umkreisen ein altes Thema der Kunst:
die Flüchtigkeit der Dinge. In ihren vorwiegend auf Tapeten der
1960er und 1970er Jahre basierenden Collagen setzt Ladwig auf die
Ästhetik vergangener Alltagskultur und entführt den Betrachter in
eine laut Hanna Styrie „seltsam-skurrile Welt voll bizarrer
Situationen und Protagonisten“. Weniger erzählerisch stellt sich
eine Serie dar, in der sich die Künstlerin mit räumlichen
Situationen befasst. Diese Tapetencollagen, in die sich zuweilen ein
fensterartiger Blick in das Bild eingliedert, zeigen Elemente der
Architektur – Gebäude, Türen, Dächer.

Vom 29. Oktober bis 12. November ist die spannende Ausstellung mit
Arbeiten von Doris Ladwig, Ute Nagelschmidt und Günter Warmbier im
Stadthaus am Herriger Tor, Weltersmühle 1 in Erftstadt-Lechenich, zu
sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags, jeweils von 16
bis 18.30 Uhr. Die Finissage ist am Sonntag, 12. November, um 17 Uhr.
Im Anschluss daran findet in den Ausstellungsräumen im Rahmen der
Literaturaktion „Das Buch für die Stadt“ eine Lesung des Romans
„Superhero“ von Anthony McCarten statt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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