Die Osterlämmer sind da
Ziegen- und Schaflämmer im Umweltzentrum Friesheimer Busch
Die NABU-Naturschutz- und Landschaftspflegestation (LPS) im
Umweltzentrum Friesheimer Busch freut sich über Nachwuchs: Pünktlich
zu Ostern kamen die ersten Ziegen- und Schaflämmer zur Welt. Während
bei den Heidschnucken weitere Lämmchen erwartet werden, sind die
Geburten bei den Walliser Schwarzhalsziegen abgeschlossen. Für neun
Ziegenlämmer hieß es nun: Raus aus dem Stall und rauf auf die
Weide!
Erftstadt-Friesheim (cs). Vier tiefschwarze Schaflämmer erkunden
bereits auf langen Beinen die Wiesen im Naturschutzgebiet des
ehemaligen Munitionsdepots Friesheimer Busch. Weitere Lämmchen werden
bald kommen, denn elf Heidschnucken sind noch trächtig. „Während
die Schafgeburten in der Regel unproblematisch verlaufen, werden die
Ziegenweibchen während der Geburt in den Ställen gehalten“,
erzählte Désirée Dreyer von der LPS. Sieben Walliser
Schwarzhalsziegen waren Ende Oktober gedeckt worden und brachten in
den vergangenen Tagen neun niedliche Lämmchen – teils ganzfarbig
weiß, teils in der typischen Musterung mit schwarzer vorderer und
weißer hinterer Körperhälfte – zur Welt. „Heute haben wir die
Ställe und den „Kreißsaal“ aufgelöst“, ergänzte
LPS-Ehrenamtler Hartmut Volkammer, „und die rund eine Woche alten
Lämmchen mit ihren Muttertieren auf die Wiese gesetzt.“
Als der NABU Rhein-Erft vor rund 15 Jahren sechs Skuddenschafe und
einen Zuchtbock zur Erhaltung alter Nutztierrassen erwarb, ahnte wohl
niemand, dass damit der Grundstein für ein Vorzeigeprojekt gelegt
wurde: Seit Anfang 2003 wird die NABU-Naturschutz- und
Landschaftspflegestation erfolgreich durch rein ehrenamtliches
Engagement betrieben. Die aktuell 46 Schafe und 22 Ziegen spielen
dabei eine wichtige Rolle – sie halten die wertvollen
Naturschutzflächen von Verbuschung frei. Ohne Beweidung nämlich wird
aus jeder Fläche in wenigen Jahren ein Wald, und eine einzigartige
Flora und Fauna geht verloren. Stolze 35 Hektar Grünland sind im
Friesheimer Busch zu beweiden, dies leisten die Tiere arbeitsteilig:
„Die Ziegen lieben wilde Brombeeren und sind überwiegend für
Sträucher und Gehölz zuständig“, berichtete Hartmut Volkammer,
„die Schafe hingegen für die Krautschicht, das Gras.“
Und da Heidschnucken bessere Fresserfolge als die ursprünglich
angeschafften Skuddenschafe erzielen, wurde im letzten Jahr die
Umstellung von Skudden auf Heidschnucken abgeschlossen. Als kleiner
Betrieb kann die LPS aus Kapazitätsgründen nicht mehr als 70 Tiere
durch den Winter führen. Daher werden bei den Ziegen und Schafen die
drei bis vier besten Lämmer in der Herde behalten und im Herbst die
jeweils fünf ältesten Tiere aus dem Bestand genommen.
Jeden Samstag trifft sich rund ein Dutzend ehrenamtlicher
Naturschützer der Landschaftspflegestation, um die Tiere zu versorgen
und verschiedenste naturfachlich anspruchsvolle Pflegearbeiten zu
verrichten. Auch in der Woche absolvieren Ehrenamtler den Tierdienst,
da täglich nach den Schafen und Ziegen geschaut werden muss. Wer
Interesse hat, sich ehrenamtlich in der LPS oder in anderen Projekten
des NABU Rhein-Erft zu engagieren, meldet sich bitte bei Hartmut
Kaftan, Tel. (02235) 73759, oder unter Hartmut.Kaftan@t-online.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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