Von Madagaskar nach Erftstadt
Zum Abschied von Onja flossen viele Tränen
Erftstadt-Liblar - (cs) Onja Ratsimbazafy blickt auf eineinhalb Jahre
Jugendfreiwilligendienst zurück. Absolviert hat die junge Madagassin
ihn in der Kindertagesstätte Sonnenkinder in Liblar.
„Es gab heute schon viele Tränen“, erzählte Xenia Rachwal,
Leiterin der Elterninitiative Kindergarten Sonnenkinder. Schließlich
verabschiedeten Eltern und Kindergartenkinder auf dem Sommerfest der
Einrichtung „ihre“ Onja, die in den eineinhalb Jahren ihres
Jugendfreiwilligendienstes zu einer wichtigen Bezugsperson der Kinder
geworden war.
„Ich habe hier sehr viel gelernt, – wenn man im Bereich Erziehung
etwas machen möchte, wird man bei den Sonnenkindern optimal
vorbereitet“, betonte die Jugendfreiwillige und freute sich über
ein von ihren Zöglingen mit Fotos und selbst gemalten Bildern
gestaltetes Buch.
Ursprünglich war Onja Ratsimbazafy als Au-Pair-Mädchen nach
Erftstadt gekommen, um ihre Deutsch-Kenntnisse, die sie am
Goethe-Institut in ihrer Heimatstadt Antananarivo, der Hauptstadt
Madagaskars, erworben hatte, zu vertiefen.
Am 1. Januar 2017 fing sie dann als FSJ`lerin mit 35 Wochenstunden in
der Kita Sonnenkinder an. „Ich hatte hier eine sehr schöne Zeit und
wir haben jeden Tag eine tolle Aktion mit den Kindern gemacht“,
berichtete Onja. Montags fand stets der Erzählkreis statt, wo vom
Wochenende berichtet wurde. Dienstags war Malwerkstatt und Turnen
angesagt, mittwochs Malwerkstatt und Musik. An den Donnerstagen ging
es von morgens halb acht bis nachmittags halb drei Uhr zum Waldtag in
die Ville. Und an Freitagen stand Werken mit den Eltern auf dem
Programm. „Nach und nach hat Onja bei der Vor- und Nachbereitung und
Durchführung der Aktionen immer mehr selbst übernommen“, so Xenia
Rachwal.
Von der Arbeit mit den Kindern profitierten auch Onjas
Deutschkenntnisse, da die Pänz sie häufig mit dem Hinweis „Onja,
das musst du dir merken!“ korrigierten.
Obwohl die Madagassin eigentlich Deutsch lernen wollte, um in ihrer
Heimat in der Touristikbranche zu arbeiten, bleibt sie der
Erziehertätigkeit treu: Ab August beginnt Onja eine Ausbildung, erst
zur Kinderpflegerin, danach zur Erzieherin. Die Schule ist in
Zülpich, das Praktikum absolviert sie beim städtischen Kindergarten
Gymnich in der U3-Betreuung.
Der Kindergarten Sonnenkinder ist eine kleine Einrichtung mit drei
Fachkräften, die von einer Ergänzungskraft mit 38 Stunden pro Monat
und einem oder einer Jugendfreiwilligen unterstützt werden. Betreut
werden maximal 25 Kinder zwischen drei und sechs Jahren, zweiPlätze
sind integrative Plätze. Die Sonnenkinder suchen noch eine neue
FSJ`lerin oder einen neuen FSJ’ler. Interessenten melden sich bei
der Elterninitiative Kindergarten Sonnenkinder, (02235)44660 oder per
Mail unter kontakt@kindergarten-sonnenkinder.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.