Vorplatz des Bahnhofs Erftstadt eingeweiht
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Liblar - (gr) Bahnhofstraße 130: Über diese Adresse dürfte sich die neue
Pächterin des „Servicepunktes Gleis 4“ am Liblarer Bahnhof
Irmgard Ohlerth besonders gefreut haben. Denn das ist nicht nur die
Adresse des Servicepunktes, sondern zugleich auch die alte Adresse
ihres Elternhauses. Im Zuge der Erweiterung der Bahnhofsparkplätze
war das Haus vor Jahres abgerissen worden. Die gebürtige Liblarerin
war lange Jahre als Marktfrau tätig und führt seit 14 Jahren die
Gaststätte „Mittelpunkt“ am Bürgerplatz. Ab sofort sorgt sie mit
ihrem Team im Kiosk mit Café und Terrasse für das Wohl der
Bahnhofsbesucher: Montag bis Freitag von 5.30 bis 18 Uhr.
Ohlerth, die von ihrer Tochter und weiteren Mitarbeiterinnen
unterstützt wird, bietet im 50 Quadratmeter großen Kiosk eine breite
Palette an: Neben Getränken, Zeitungen, Tabak und Süßigkeiten
werden auch Backwaren, Snacks und warme Mahlzeiten bereitgehalten. In
modernem Ambiente laden das kleine Café und die 45 Quadratmeter
große Außengastronomie mit Blick auf den neu gestalteten
Bahnhofsvorplatz zum Verweilen ein. Weiterhin stellen die Beratung und
der Verkauf von Bahn- und Bustickets der REVG für das Gebiet des
Verkehrsverbundes Rhein-Sieg einen Teil des Angebotes dar. Auch
Stellplätze im neuen Fahrradparkhaus können hier gebucht werden. Als
zusätzlicher Service gibt es eine Annahmestelle von West-Lotto. Im
Gebäude, das in Stahlbeton-Massivbauweise mit
Stahllamellenrost-Fassade errichtet wurde und eine Bruttogrundfläche
von 144 Quadratmetern aufweist, befindet sich auch das öffentliche
und Vandalismus sichere Damen und Herren WC sowie ein
rollstuhlgerechtes WC mit Zugangsmöglichkeit auch außerhalb der
Öffnungszeit des Kiosk mittels EURO-Schlüssel. Zwölf Monate hat die
Bauzeit des Gebäudes planmäßig gedauert.
Die Arbeiten am zentralen Bahnhofsvorplatz in Liblar sind
abgeschlossen. Die Fahrradabstellanlage ist bereits in Betrieb, der
neue Busbahnhof wird seit dem 30. August angefahren.
All das wichtige Anlässe für Bürgermeister Volker Erner und Dr.
Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Nahverkehrs Rheinland (NVR),
um gemeinsam das Herzstück des Liblarer Bahnhofs mit einem kleinen
Festakt vor Ort einzuweihen. Vertreter der Verwaltung, der
Verkehrsunternehmen REVG und RVK, der beteiligten Firmen und Politik
kamen zur Einweihung, um sich selbst ein Bild vom gelungenen und
modernen Ambiente des Bahnhofsvorplatzes zu machen.
„Wie ich es mir gewünscht habe, ist der Bahnhof die Visitenkarte
für Erftstadt geworden“, freute sich Erner während seiner
Ansprache über den gelungenen Abschluss der städtischen
Baumaßnahmen.
Nicht nur optisch wurde der Bahnhofsvorplatz aufgewertet: die
Anbindung der Bahnreisenden an den Busverkehr durch den neuen
Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) ist optimal, und die Busreisenden sind
durch mehrere Überdachungen vor Wind und Wetter geschützt. Der
gesamte Vorplatz ist barrierefrei gestaltet. Die Reisenden erhalten
Informationen durch ein neues Leitsystem. Eine sogenannte DFI-Anlage
gibt die aktuellen Abfahrtszeiten von Bussen und Bahnen an. Der
Zentrale Omnibusbahnhof wird mit drei dynamischen
Fahrgastinformationsanlagen an den Bussteigen und einem
Übersichtsanzeiger vor der Bahnunterführung ausgerüstet, die in
Kürze installiert werden. Hierfür hatte der Nahverkehr Rheinland
Fördergelder der REVG bewilligt.
Erner dankte besonders Reinkober für das Engagement des NVR: „Um
diesen Kraftakt des Umbaus des Vorplatzes des Bahnhofs zu stemmen,
waren Partner und Fördergeber an der Seite der Stadt nötig.“
So steuerte der Nahverkehr Rheinland gleich für mehrere Maßnahmen
Gelder bei. Unter anderem auch für den ZOB. Die ZOB-Überdachung
besteht aus einem Hauptdach vor der Personenunterführung zu den
Gleisen und drei Dächern, die als Fahrgastunterstände dienen. Im
nördlichen Bereich sind vier Einstiegspunkte und im südlichen
Bereich zwei Einstiegspunkte sowie zwei Ausstiegshaltepunkte. Die
Dachflächen der 52 Tonnen schweren Stahlkonstruktion betragen 500
Quadratmeter. Die Bauzeit betrug sechs Monate, aufgrund des hohen
Vorfertigungsgrades der Stahlkonstruktion betrug die reale Bauzeit vor
Ort lediglich etwas über zwei Monate.
Reinkober zeigte sich erfreut über die Fortschritte: „Der Bahnhof
wird immer mehr zu einem Paradebeispiel einer gelungen Kombination im
Sinne von vernetzten Mobilitätsangeboten. Die Pendler müssen beim
Umstieg auf den Zug nur kurze Wege zurücklegen, sei es von der
Fahrradstation oder dem Busbahnhof und demnächst auch von den neuen
P&R-Parkplätzen.“
Die Fahrradabstellanlage, die als Stahlskelettbau mit
Stahllamellenrost-Fassade in elf Monaten errichtet wurde, ist seit
Anfang August eröffnet und bietet Platz für 200 Fahrräder.
Zusätzlich stehen neun Schließfächer als sogenannte Energiesaves
zur Verfügung, eine Luftpumpe und Abstellmöglichkeiten für
Cityroller. Auf dem Buchungssystem www.bikeandridebox.de sind Plätze
buchbar. Derzeit sind 74 Plätze belegt. In Zusammenhang mit der
Errichtung der Fahrradabstellanlage und des Kiosks wurden zeitgleich
der Vorplatz, die Fahrbahn und die Rampen- und Treppenanlage zur
Heidebroichstraße realisiert. In Teilbereichen wurde die Bepflanzung
ergänzt und erneuert.
Ganz fertig ist das Bahnhofsgelände allerdings noch nicht. Der Ausbau
der P+R Parkplätze im Süden (Schlunkweg/Am Tunnel), wo der
provisorische Busbahnhof während der Umbauphase eingerichtet war
sowie das im Norden (Grubenweg) liegende Parkplatzprovisorium, wird ab
kommender Woche beginnen. Auf beiden Parkplätzen werden 472 neue
Stellplätze ausgebaut. Insgesamt wird es nach dem Umbau rund um den
Bahnhof 633 P&R-Stellplätze, darunter 13 Behindertenparkplätze,
geben. Insgesamt werden 8,47 Millionen Euro in den Ausbau investiert.
Der NVR beteiligt sich mit 6,75 Millionen Euro an diesen Kosten.
Je nach Witterung rechnet die Verwaltung mit der Fertigstellung Ende
Mai 2018. Zuerst wird der provisorische Busbahnhof zurück- und zum
Parkplatz ausgebaut. Danach folgt das Parkplatzprovisorium im Norden.
Um den Parkplatzbetrieb in Teilen aufrecht zu erhalten wird dieser Bau
in mehreren Abschnitten erfolgen. Für den Rück- und Neubau der
Parkplätze sind Kosten in Höhe von 1.500.000 Euro vorgesehen. Der
vierte und letzte Bauabschnitt am Bahnhof ist der Bau des
Kreisverkehrs am Schlunkweg/Bahnhofstraße. Im Moment befindet sich
die geplante Maßnahme in der Ausschreibung. Die Verwaltung wird noch
in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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