Stromspar-Check
Energiefressern auf der Spur
Kreis Euskirchen - Kreis Euskirchen (bp). Bundesweit gibt es nach Angaben der
Bundesnetzagentur jährlich weit über 300.000 Stromsperren wegen
nicht bezahlter Rechnungen. Um „Energiearmut“ gerade in
sozialschwachen Haushalten wirksam vorzubeugen, ist die Caritas seit
2009 mit dem Projekt „Stromspar-Check“ im Kreis Euskirchen tätig.
Das Konzept hat auch die Struktur- und Wirtschaftsförderung des
Kreises Euskirchen überzeugt. Sie unterstützt den
„Stromspar-Check“ im Kreis Euskirchen in den nächsten vier Jahren
mit jeweils 5000 Euro.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband für Energie
und Klimaschutz und dem Bundesumweltministerium an 150 Strandorten
bundesweit durchgeführt, unterstützt sozial benachteiligte Haushalte
dabei, Energiekosten zu senken und drohender Energiearmut vorzubeugen.
Seit Projektbeginn im Jahr 2009 hat die Caritas Euskirchen über 2100
Stromspar-Checks im Kreisgebiet durchgeführt.
Die Stromsparhelfer checken Haushalte, identifizieren Energiefresser
und geben Tipps zur Verbrauchsoptimierung. Jeder teilnehmende Haushalt
erhält kostenlos Soforthilfen in Form von LEDs, schaltbaren
Steckdosenleisten, Wasser sparenden Duschköpfen oder auch
Kühlschrankthermometern. Die Einspargeräte werden von den
Stromsparhelfern in Absprache mit den Teilnehmern eingebaut.
Durchschnittlich sparen die teilnehmenden Haushalte im Kreis
Euskirchen rund 200 Euro an Energie- und Wasserkosten pro Jahr.
Auch der Klimaschutzeffekt ist beachtlich. Allein im Kreis Euskirchen
verringert sich durch die ausgegebenen Soforthilfen der CO2-Ausstoß
je beratenem Haushalt um 332 Kilogramm jährlich. Langfristig führt
der Stromspar-Check bundesweit zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen
in Höhe von 180.000 Tonnen.
„Die Caritas verfolgt mit dem Stromspar-Check noch ein weiteres
Ziel“, erklärt Mario Ramos. Er hat selbst einmal als
Stromsparhelfer angefangen, heute koordiniert er hauptamtlich die
Einsätze seiner Kollegen. „Die Berater, die in die Haushalte gehen,
sind selbst langzeitarbeitslose Menschen, die von der Caritas
Euskirchen zu Stromsparhelfern qualifiziert werden“, ergänzt
Projektleiterin Monika Stoffers. So könne man sozial benachteiligten
Menschen helfen, nicht in die Energiearmutsfalle zu tappen, fördere
den Klimaschutz und eröffne Langzeitarbeitslosen durch Qualifizierung
wieder eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt.
Auch aus Sicht der Kreisverwaltung ist dieses Projekt
unterstützenswert. Iris Poth, Leiterin der Struktur- und
Wirtschaftsförderung: „Die Verbindung von wirtschaftlichem und
sozialem Nutzen und dem nachweisbaren Erfolg für den Klimaschutz sind
die ausschlaggebenden Faktoren, dieses äußerst sinnvolle Projekt aus
unserer Klimaschutzinitiative zu unterstützen.“ Deshalb werde der
Stromspar-Check in den kommenden vier Jahren mit jeweils 5000 Euro
gefördert.
Alle sozialschwachen Haushalte im Kreis Euskirchen, also etwa
Empfänger von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Wohngeldempfänger
oder Rentner mit Grundsicherung können an dem Projekt teilnehmen und
von ihm profitieren. Ganz neu ist die Möglichkeit, Hilfe bei der
Anschaffung eines energiesparenden und umweltfreundlichen
Kühlschranks zu erhalten. Wer am „Stromspar-Check“ teilnimmt und
noch einen alten „Energiefresser“ im Einsatz hat, kann durch das
Projekt eine Unterstützung in Höhe von 150 Euro erhalten.
Zusätzlich gibt es aus Landesmitteln pro Person eine Förderung von
50 Euro dazu. „Das macht für einen Vierpersonenhaushalt eine
Förderung von 350 Euro“, betont Ramos.
Neben den offenen Sprechstunden alle zwei Wochen dienstags von 9 Uhr
bis 14 Uhr in seinem Büro in der Kapellenstraße 14 in Euskirchen ist
Ramos alle 14 Tage donnerstags mit einem Stand im Jobcenter Euskirchen
anzutreffen. Auch im Rathaus der Stadt Euskirchen ist er im
zweiwöchigen Rhythmus vor Ort, im Jobcenter Kall ist ebenfalls eine
regelmäßige Präsenz geplant. „Hier gibt es leider noch keine
festen Termine, Interessenten können mich aber gerne vorab
anrufen“, so Ramos. Auch außerhalb dieser offenen Sprechzeiten ist
das Team der Stromspar-Checker zu erreichen.
Interessierte Haushalte können sich unter der Telefonnummer 02251
9419167 an Mario Ramos wenden oder mit ihm per Email unter
arbeitsprojekte@caritas-eu.de in Kontakt treten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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