Fahrradklimatest 2022
Niederkassel tritt weiter auf der Stelle

Ein Schlagloch auf der Straße.
  | Foto: ADFC-Gerhard Westrich
  • Ein Schlagloch auf der Straße.
  • Foto: ADFC-Gerhard Westrich

Niederkassel. Praktisch unverändert ist das Ergebnis der Stadt Niederkassel beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022. Die Ergebnisse für Niederkassel hat der ADFC gemeinsam mit der Stadtverwaltung vorgestellt. Das Gesamtnote für Niederkassel liegt nun bei 3,91, während es zwei Jahre zuvor noch bei 3,87 lag. Niederkassel liegt mit der dieser Bewertung kreisweit im vorderen Mittelfeld.

An der bundesweiten Befragung, die alle zwei Jahre vom ADFC mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt wird, hatten sich in Niederkassel 136 Radfahrende beteiligt, genau einer weniger als zwei Jahre zuvor (137). Die Befragten geben dabei für ihre Stadt in 27 Fahrradbezogenen Kriterien eine Bewertung ab; diese Kriterien reichen von der Frage; ob Radfahren Spaß macht über die Fahrradförderung durch die Kommune bis hin zu Infrastrukturthemen wie der Breite und die Oberflächen der Radwege.

Die besten Bewertungen gaben die Befragten in Niederkassel dem Fahrradleihsystem (2,5), der Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,7) und der Möglichkeit zügig Radzufahren (2,9). Die schlechtesten Bewertungen erhielt Niederkassel für die Ampelschaltungen (4,8), die Führung des Radverkehrs an Baustellen (4,8), die Falschparkerkontrolle auf Radwegen (4,5), die Fahrradmitnahme im ÖPNV (4,5) und das Radfahren im Mischverkehr mit Kfz (4,5).

Verbessert gegenüber 2020 hat sich vor allem die Bewertung des Fahrradleihsystems, die um 1,5 Notenstufen besser geworden ist. Darüber hinaus gibt es nur geringfügige Veränderungen der Bewertungen um maximal 0,3 Notenstufen, in den meisten Fällen zum schlechteren.

„Niederkassel tritt beim Fahrradklima weiterhin auf der Stelle“, sagt Peter Lorscheid, Sprecher des ADFC Niederkassel. „Dass die Gesamtnote immerhin in etwa konstant ist, das ist eine Folge der Einführung des Leihsystems in Form des RSVG-Bikes“, kommentiert er. Das RSVG-Bike wurde in Niederkassel im Oktober 2020, also während der letzten Befragung 2020. „Es wird jetzt von den Radfahrenden positv wahrgenommen“, sagt Lorscheid. Allerdings zeigt die Befragung auch, dass das Leihsystem das den Befragten am wenigsten wichtige Kriterium ist. Die wichtigsten Kriterien sind demgegenüber vor allem klassische Infrastruktur-Themen wie die Akzeptanz der Radfahrenden als Verkehrsteilnehmer, Hindernisse auf Radwegen, das Sicherheitsgefühl, die Konflikte mit den Kfz sowie die Radwegoberflächen und -breiten. „In diesen wichtigen Kriterien schneidet Niederkassel nur mäßig ab, und da gibt es aus Sicht der Befragten auch keine Verbesserungen“, betont Lorscheid.

Doch die Steigerung beim Leihsystem sei nun ausgereizt, sagt Lorscheid, nun müssten sich auch im Bereich der Infrastruktur spürbare Verbesserungen ergeben. „Dass beispielweise die Radpendlerrouten nach Köln und Bonn von der Planung in die Umsetzung kommen, dass den ersten Fahrradstraßen weitere folgen und die Anbindungen an die S-Bahn-Stationen weiter verbessert werden – das sind die Quantensprünge, auf die die Radfahrenden in Niederkassel warten und die einer Kommune, die nach dem Willen der Politik in die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte in NRW aufgenommen werden möchte, gut zu Gesicht stünden.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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