Neuer Schwung für alte Themen
Bürgerverein Longerich möchte Projekte abschließen

Der Kriegerplatz ist in die Jahre gekommen und soll endlich mit einer Treppe, dem „Longerich-Bouelvard“, neu gestaltet werden. | Foto: Schriefer
  • Der Kriegerplatz ist in die Jahre gekommen und soll endlich mit einer Treppe, dem „Longerich-Bouelvard“, neu gestaltet werden.
  • Foto: Schriefer
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Longerich - (rs) Der Parkdruck in der Graseggerstraße, der Lärm durch
Makrofonie, die Umgestaltung des Kriegerplatzes, das sind nur einige
der Themen, die beim Bürgerverein Longerich bereits seit längerem
auf der Agenda stehen. Auch in diesem Jahr wird er sich damit
beschäftigen. „Wir sind aber optimistisch, dass wir jetzt einiges
zu Ende bringen können“, sagt Eduard Korn vom Vorstand des
Bürgervereins. Da sei vor allem die Umgestaltung des Kriegerplatzes
zu nennen, sagt er. „Nach erfolgreichen Verhandlungen mit dem
Grünflächenamt und der Bodendenkmalpflege der Stadt können wir
jetzt die geplanten Arbeiten endlich ausschreiben lassen.“ Im Sommer
könnte dann mit dem Umbau des Kriegerplatzes begonnen werden, die bei
optimistischer Betrachtung Ende des Jahres beendet sein würden.

Gewünscht hatte sich der Bürgerverein ursprünglich, dass die
Umrisse der unter dem Platz liegenden alten Kirche freigelegt werden
sollten. Dies war aber nach Probebohrungen vor fünf Jahren zu den
Akten gelegt worden. Jetzt sollen die Umrisse der alten Kirche
wenigstens durch eine Pflasterung mit Natursteinen sichtbar gemacht
werden. Geplant ist auch einer neuer Zuweg zum Kriegerplatz, und als
Höhepunkt der Umgestaltung soll eine Treppe aus Richtung Longericher
Hauptstraße auf den Platz führen, der der Bürgerverein den Namen
„Longerich Boulevard“ geben möchte.

Ein weiterer Baustein ist der vom Veranstaltungsort „Kantine“ ins
Wohngebiet dringende Lärm. „Besonders die Bässe stören nachts
erheblich“, sagt Heinrich Große-Sender vom Bürgerverein. In
Gesprächen mit dem Veranstalter habe man als kurzfristige Lösung die
Zusage erhalten, dass bei künftigen Konzerten Ruhezeiten zwischen 22
Uhr abends und sechs Uhr morgens eingehalten werden. Als langfristige
Lösung werde auch über eine Lärmschutzwand nachgedacht, sagt
Heinrich Große-Sender.

Auch Longerich sei nicht schadstofffrei, gibt Eduard Korn zu Bedenken.
„Aber eine Messstelle gibt es in unserem Stadtteil bis heute
nicht.“ Das soll sich in 2020 ändern, zumal ein Mitglied des
Bürgervereins in Zusammenarbeit mit der Universität Münster
kürzlich ein mobiles Messgerät zur Erfassung von Schadstoffen
entwickelt hat, das bald in Einsatz kommen könne.

Ein Problem, auf das der Bürgerverein allerdings nur hinweisen kann,
ist die für 2020 geplante Schließung der Geschäftsstelle der
Stadtsparkasse in der Rambouxstraße. „Dagegen erheben wir
natürlich Einspruch“, sagt Horst Baumann, Vorsitzender der
SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Nippes. Denn es sei bekannt,
dass als Folgen der Schließung von Stadtsparkassen-Filialen
Einzelhandelsgeschäfte ihre Laufkundschaft verlieren. Dadurch würde
Longerich auch unattraktiv für Neubürger werden, sagt Horst Baumann.
„Vor allem ältere Menschen verlieren ihren Bezugspunkt für ihre
Geldangelegenheiten, das hat die Schließung der
Stadtsparkassen-Filiale in der Grethenstraße deutlich gezeigt.“

Es gibt also einiges zu tun in Longerich. Im April bei den
Vorstandswahlen ist zudem eine aktuelle Stunde zur Verkehrssituation
in der Graseggerstraße geplant. Und dann sind da auch noch sieben
Millionen Euro, die eigentlich für die Sanierung des Longericher
Bahnhofs vorgesehen waren. „Wer dachte, dass wir diese Summe für
unseren Bahnhof ausgegeben können, sieht sich getäuscht“, sagt
Heinrich Große-Sender. Das Geld könnte nämlich klammheimlich in
anderen Projekten versickern. „Das versuchen wir mit Hilfe der
Bezirksvertretung und unseren Ratsherren aus Longerich zu
verhindern“ verspricht Horst Baumann.

Ein Problem des Bürgervereins Longerich ist der Altersdurchschnitt
seiner etwa 120 Mitglieder. „Wir brauchen dringend junge Menschen,
die sich für die Arbeit des Bürgervereins interessieren und im
Vorstand mitarbeiten möchten, um vom Bild eines Vorstandes der alten
Männer loszukommen“, sagt Eduard Korn. Er hofft, dass sich das
bereits bei der kommenden Jahreshauptversammlung im April – der
genaue Termin ist unter www.buergerverein-longerich.de zu erfahren –
ändert.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.