Ein Schlaglicht auf den Umgang mit Antibiotika
Fiese Bakterien
Nippes - (rs). Antibiotika waren einmal ein Segen für die Menschheit. Als
Alexander Fleming 1928 einen Schimmelpilz entdeckte, der die
Vermehrung von Bakterien verhinderte, konnten erstmals alle
möglichen Arten von Entzündungen und Erkrankungen behandelt werden.
Die Pharmaforschung hat in den vergangenen Jahrzehnten viele weitere
Antibiotika entwickelt, doch leider haben auch die Bakterien
dazugelernt. Sie sind wegen des oft bedenkenlosen Umgangs mit diesen
Medikamenten gegen viele Antibiotika resistent geworden.
Das hat auch den Verein „Gesundheitsladen Köln“ aus Mülheim
aufgeschreckt. Er hatte daher das Straßentheater „Schluck und
weg“ aus Bielefeld eingeladen, seine Produktion zu Problemen der
Gesundheit auf dem Schillplatz aufzuführen.
„Schluck und weg“ hat in bewährter Straßentheatermanier, also
mit wenigen Worten, etwas Musik und vielen Masken, ohne groß den
Zeigefinger zu erheben, das ernste Thema behandelt. Ein an die Figur
des Dummen August erinnernder älterer Herr namens Heinrich führte
durchs Programm, das dem Weg der Antibiotika bis nach Indien und in
die Hühnerställe folgt.
„Bakterien sind überall, sogar im Hühnerstall“, sagte Heinrich .
Und zuckte mit den Schultern, weil man dagegen ja nichts machen
könne. Das wurde allerdings von einer energisch auftretenden jungen
Frau ganz anders gesehen. Sie warnte eindringlich vor einem
verantwortungslosen Umgang mit Antibiotika, um die Entwicklung von
Resistenzen zu bremsen. Besonders den Einsatz von Antibiotika in der
Tiermast kritisierte sie und warnte davor, dass die Welt auf ein
postantibiotisches Zeitalter zusteuert.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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