Alte Fährverbindung zwischen Niehl und Stammheim wiederbeleben
Gleich mehrere Vorteile
Niehl - (rs). Manch sehnsuchtsvollen Blick werfen Mitglieder der St.
Sebastianus Schützenbruderschaft Niehl über den Rhein. Wenn die
Schützen zu anderen Bruderschaften auf der Schäl Sick wollen, dann
sind sie bis zu einer Stunde unterwegs.
Viel einfacher wäre es doch, wenn es so wie früher eine
Fährverbindung zwischen Niehl und Stammheim geben würde, sagen die
Niehler Schützen. Seit 1877 hatte es mit Unterbrechungen, zum
Beispiel durch die beiden Weltkriege, bis in die Nachkriegszeit eine
Fährverbindung zwischen Niehl und Stammheim gegeben. Sie wurde ebenso
eingestellt wie die zwischen Dom und Deutz. Nur die Fährverbindungen
zwischen Zündorf und Weiß sowie Langel und Hitdorf haben bis heute
überlebt.
Für die Einrichtung einer solchen Fährverbindung spricht sich
Bernhard Lob vom Förderkreis Rechtsrheinisches Köln aus. Doch er
möchte noch einen Schritt weiter gehen. „Warum nicht gleich eine
Wasserbus-Linie einrichten, eine Fährverbindung nicht nur von A nach
B, sondern eine von A nach B, C, D und so weiter“, fragt er. Der KVB
sei das bereits vorgeschlagen worden, aber die hätten ein solches
Projekt mit Verweis darauf, dass eine reguläre Verbindung nicht immer
aufrecht zu erhalten sei, etwa wenn der Rhein Hochwasser führt,
abgelehnt.
Für Bernhard Lob gibt es aber noch einen weiteren Grund, die
Fährverbindung zwischen Niehl und Stammheim wiederzubeleben. „Das
Haberland-Haus“, sagt er. Das sei das letzte noch existierende
Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Schlosses Stammheim und die
ideale Anlegestelle für eine Fähre.
Schloss Stammheim, 1803 erstmals urkundlich erwähnt, gelangte 1928
durch Kauf an die Stadt Köln. Nach einem Fliegerangriff brannte das
Schloss 1944 bis auf die Außenmauern nieder. Am 1. April 1952
übernahmen die Bayer-Werke den Besitz zur Errichtung eines
Altenheimes für ehemalige Mitarbeiter, das nach Ulrich Haberland, dem
damaligen Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG, benannt wurde.
Am 1. Januar 1983 ging der Besitz zurück an die Stadt. Seit 2001
steht der Bau nach einer zwischenzeitlichen Verpachtung leer. Die
Parkanlage ist nicht zuletzt wegen der Ausstellungen und des alten
Baumbestandes ein beliebtes Ausflugsziel.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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