Die BV möchte vorerst keinen autofreien Sonntag

Kein Sonntag ohne Autos

Nippes - (rs). An Wochentagen brummt die Neusser Straße, das Herzstück von
Nippes, vom Verkehr. An Sonn- und Feiertagen nimmt die Anzahl der
Kraftfahrzeuge dort allerdings stark ab. Die Fraktion der Grünen
hatte beantragt, die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Konzeptes
für einen autofreien Sonntag auf der Neusser Straße zu beauftragen
und die Bürger dabei einzubinden.

„Es würde sich dadurch die Chance ergeben, den Bürgern die Straße
zum Bummeln zu überlassen“, begründete Helmut Metten den Antrag.
Cafés, Restaurants und Bäckereien sollten geöffnet sein. „Ein
Sonntag mit Ruhe und Entspannung, mit Kindern, die auf der Straße
spielen können, das hätte doch einen hohen Mehrwert für Nippes“,
so der Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung
Nippes.

Mit seinem Antrag stieß er aber nicht auf Gegenliebe bei den übrigen
Bezirksvertretern. „Wer auf die Neusser Straße gezogen ist, der
weiß doch sicher, wie es sich dort wohnt“, sagte Christoph Schmitz,
der Fraktionsvorsitzende der CDU. Und es gebe doch bereits zwei
zumindest zeitweise autofreie Sonntage auf der Neusser Straße,
nämlich beim Klimastraßenfest und wenn die Nippeser Bürgerwehr ihr
Bürgerfest feiert.

Dem entgegnete Bärbel Hölzing, beide Feste seien mit Lärm und
Hektik für die Anwohner verbunden und deshalb nicht mit einem
autofreien Sonntag in der beantragten Form vergleichbar, bei dem der
Verkehr nur sehr wenig beeinträchtigt würde, der Mehrwert für die
Anwohner aber groß sei. „Man könnte es doch einmal mit einem
Modellsonntag innerhalb der Schulferien im Frühjahr 2021 testen.“

Der Antrag wurde mehrheitlich mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP
abgelehnt. Ein Antrag auf einen autofreien Sonntag auf der Neusser
Straße könnte allerdings in der kommenden Legislaturperiode der
Bezirksvertretung durchaus Chancen auf Akzeptanz haben, da Grüne
zusammen mit dem Vertreter der Klima Freunde über die gleiche Anzahl
an Stimmen verfügen wie SPD und CDU. Die Zünglein an der Waage
wären dann die Vertreter der Linken, von GUT, von der Partei, von der
FDP und der AfD.