„Quarantänehilfe-Miteinander-Füreinander"
Lebensmittelausgabe, Einkäufe und Beratung
Nippes - (as). „Ohne die „Tafel“ wäre ich so manchen Monat verloren
gewesen“, sagt die Mutter von drei Kindern. „Ich schäme mich
nicht, wenn ich hierher komme. Lebensmittel sind teuer. Und
schließlich rette ich ja auch das Obst und Gemüse vor dem Wegwerfen.
Dass ich heute obendrein noch einen Lebensmittelgutschein geschenkt
bekommen habe, ist fast wie Weihnachten für mich. Ich bin dem Team,
das jeden Montag mit viel Herzblut die Ausgabe organisiert sehr sehr
dankbar.“
Seit mehr als acht Jahren öffnen Eugenie Rempel, die ehrenamtliche
Geschäftsführerin von „Atlant e.V.“, und ihre Mitstreiter jeden
Montag um 16 Uhr in der Nesselroder Straße 11 ihre Türe für die
Lebensmittelausgabe der Kölner Tafel e.V. 150 bedürftige Kölner
stehen aktuell auf ihrer Empfängerliste.
Rund 60 Kisten mit Obst und Gemüse gilt es für die 14 ehrenamtliche
Helfer in den Vereinsräumen zu sortieren und zu packen, bevor die
ersten Abholer mit Maske und Taschen, geduldig vor dem großen Fenster
des Vereins warten. „Zu uns kommen Menschen mit und ohne
Migrationshintergrund. Die Spannweite, die wir betreuen, reicht vom
alleinerziehenden Bedürftigen mit einem Kind bis hin zur Großfamilie
mit neun Kindern. Es kommen aber auch viele Senioren, chronisch Kranke
und schwerbehinderte Menschen zur Tafel“, erläutert Rempel.
Darum riefen sie und die Atlant Mitglieder im April mit Unterstützung
des Vereins „Aktion Mensch“, der Kölner Tafel und dem
Förderverein des 1. FC Köln das Projekt „Quarantänehilfe.
Miteinander-füreinandner: Köln Nippes“ ins Leben. „Viele ältere
Menschen im Stadtteil befinden sich aktuell in häuslicher
Quarantäne. Häufig sind sie gesundheitlich vorbelastet und damit
beim Kauf von Lebensmitteln oder Medikamenten auf Hilfe von außen
angewiesen. Diese Menschen möchten wir in der Zeit der Pandemie so
gut wie möglich schützen. Deshalb bieten wir den Betroffenen seit
gut vier Monaten einen kostenlosen Einkaufs- und Lieferdienst von
Lebens- oder Haushaltsmitteln an. Je nach Wunsch stellen unsere
ehrenamtlichen Fahrer im Rahmen der Hygienebestimmungen die Einkäufe
dann nur noch vor der Wohnungstüre ab, so dass es keinen direkten
Kontakt gibt“, erläutert Eugenie Rempel das Projekt. „Manchmal
bittet man uns auch, dringend benötigte Medikamente aus der Apotheke
abzuholen.“ Das Projekt läuft noch bis März 2021.
Infos gibt es unter
www.atlant-koeln.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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