„Wunschnachbarn" sind wieder am Start
„Lieber reparieren als auf den Müll werfen"
Nippes - (rs). Das Repaircafé in der Straße „Auf dem Stahlseil 7“ hat
wieder geöffnet. Jeden Freitag ab 16 Uhr werden unter sachkundiger
Hilfestellung defekte Geräte repariert. Die Bewohner der Haus- und
Baugemeinschaft, die sich „Wunschnachbarn“ genannt haben, hatten
im Keller ihres Gebäudes auch eine Werkstatt mit Werkbänken und
professionellen Werkzeugen eingerichtet.
„Wir haben dort ein Repair-Café als Teil der mittlerweile 35 Jahre
alten weltweiten Repair-Bewegung eröffnet“, sagt Peter Heinzke. Zum
Repair-Café können in erster Linie Bewohner des Clouth-Quartiers
ihre defekten Geräte bringen. „Wir sind aber auch offen für alle
Kölner“, sagt Peter Heinzke.
Nach einer viermonatigen Corona-Pause war der Andrang zum
„Neu-Start“ wie erwartet groß. Die Bewohner der Haus- und
Baugemeinschaft hatten Tische und Stühle auf die Straße gestellt,
Kaffee gekocht und Kuchen gebacken.
Nachdem sich die Besucher des Repair-Cafés in eine Liste eingetragen
und dort auch vermerkt hatten, welches Gerät sie gerne reparieren
würden, konnten jeweils zwei von ihnen in die Werkstatt gehen, sich
dort entweder selber mit ihrem defekten Gerät beschäftigen oder
professionellen Rat suchen. In Textilfragen half ihnen Jak Kazmirci.
„Die Leute kommen nicht immer nur mit Kleidungsstücken die sie
flicken wollen, sondern auch mit Fragen“, sagt er. Zum Beispiel, wie
man Alltagsmasken näht.
Für defekte Staubsauger war Wolfgang Kaspar zuständig. Eine
Besucherin hatte ihr Gerät mitgebracht, bei dem sich das Kabel nicht
mehr aufwickeln ließ. Wolfgang Kaspar zeigte ihr, wie man den
Staubsauger öffnet, das Kabel, das sich im Gehäuse verheddert hatte,
erst abwickelt und es dann wieder ordentlich aufwickelt. Das Prinzip
des Repair-Cafés sei Hilfe zur Selbsthilfe, sagt der
Elektroingenieur. „Unsere Besucher sollen so viel wie möglich
selber machen.“ „Etwa 20 Fälle bearbeiten wir an einem Tag“,
sagt Peter Heinzke. Nicht alle Bemühungen seien erfolgreich, gibt er
zu. „Aber die meisten.“
Es sehe so aus, das bei den Wohnungsausmistungen viele
reparaturbedürftige Objekte aufgetaucht seien, die wieder eine Chance
bekommen sollen, so Heinzke. „Dazu sind wir ja da, um Geräte zu
reparieren, damit nicht so viel weggeworfen wird.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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