Ausstellung von Christine Haller
„Die Erde ist mir sehr eng heute“
Nümbrecht - Ein Schiff auf einer bergischen Wiese ziert das Plakat zur Ausstellung
der Werke von Holzbildhauerin und Künstlerin Christine Haller im Haus
der Kunst. Zur Vernissage der vierten Ausstellung in diesem Jahr hatte
der Kunstverein eingeladen. Vorsitzende Birgit Ludwig-Weber begrüßte
freudestrahlend viele Gäste.
„Christine Haller - das war überhaupt kein Thema, als wir den sehr
schön gestalteten Katalog „Ritornell" in die Hände bekamen über
die Ausstellung auf Burg Wissem vor zwei Jahren. Da mussten wir
zugreifen", erzählte sie.
Froh über diese einzigartige Möglichkeit die Werke dieser
außergewöhnlichen Künstlerin aus der Nachbargemeinde Wiehl im Haus
der Kunst zu präsentieren zu dürfen. Im letzten Jahr war der
Kunstverein zum Atelierbesuch bei Christine Haller.
Meistens entstehe aus diesen Besuchen eine Ausstellung, erläuterte
sie. Zur Einführung sprach Journalist und Publizist Jürgen Röhrig,
der die Künstlerin schon lange Zeit freundschaftlich begleitet.
Ein bisschen rätselhaft sei das Schiff auf der Wiese, wie auch der
Titel der Ausstellung „Die Erde ist mir sehr eng heute". Ein Zitat
aus Samuel Becketts Theaterstück „Glückliche Tage" von 1960. Doch
„Kunst darf Rätsel aufgeben, sie soll es vielleicht sogar", sagte
er. Kunst möchte unseren Blickwinkel erweitern, verändern und es sei
kein Nachteil, das Rätselhafte. Er wolle Anregungen geben und
versuchen sich den Objekten zu nähern.
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Das Boot aus Buche, der Löffel aus Eiche und ist es eine Schote oder
Frucht aus Ulme. Das sind die drei großen Holzskulpturen im Haus der
Kunst. Rhythmen und Linien in unterschiedlicher Vielfalt, je nach
Blickwinkel und Perspektive. Der Titel „Ritornell" komme aus der
Musik, eine Ordnung der ständigen Veränderung, die auch diese
Objekte mit Rillen zeigen.
Ebenso seien diese in den Zeichnungen von Christine Haller zu finden.
„Man kann die Bilder beschreiben, man kann mit Worten spielen", doch
bei dieser vielfältigen Art zu arbeiten, „bei dieser Offenheit, die
Programm ist", bleibe für jeden viel zu entdecken, zu sehen und
nachzuspüren. Bis zum 6. November ist ein Besuch der Ausstellung zu
den Öffnungszeiten möglich.
- Friederike Klein
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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