Verabschiedung von Dr. Gudrun Sievers-Flägel
Eine Ära geht zu Ende

Dr. Gudrun Sievers-Flägel wurde in „ihrem“ Schloss feierlich verabschiedet. | Foto: Nadja Schwendemann
  • Dr. Gudrun Sievers-Flägel wurde in „ihrem“ Schloss feierlich verabschiedet.
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Nümbrecht - Von einem festlichen Akt begleitet, verabschiedet sich
Museumsdirektorin Dr. Gudrun Sievers-Flägel auf Schloss Homburg in
den wohlverdienten Ruhestand.

„Eine Ära geht zu Ende“, so benennt der Vorsitzende des
Fördervereines Schloss Homburg, Bernd Hombach den Ausklang von rund
40 Jahren wirkungsvoller Arbeit einer Museumsleiterin, die bedeutsame
Spuren für das Oberbergische Kulturgut hinterlässt. Begonnen habe
ihre Aufgabe mit einem anspruchsvoll formulierten Anforderungsprofil
und Sievers-Flägel habe ihren Auftrag mehr als erfüllt.

1978 begann sie ihre berufliche Laufbahn als Volkskundlerin und leitet
als promovierte Kulturwissenschaftlerin seit 1986 das Museum auf
Schloss Homburg. Ab 1987 war ihr die Leitung des Kultur- und
Museumsamtes des Oberbergischen Kreises anvertraut.

Über 30 Jahre war sie verantwortlich für die Ausrichtung der
Kulturstätte, die sich unter ihrer Leitung vom Heimatmuseum des
Oberbergischen Kreises zum multifunktionalen Begegnungszentrum
entwickelt hat. Ein besonderer Höhepunkt in Sievers-Flägels Laufbahn
ist unbestritten die Eröffnung des Neubaus im Jahr 2014. V

om ersten Architektenwettbewerb über massive Bürgerproteste bis hin
zu persönlichen Angriffen war damals für die Museumsdirektorin ein
hürdenreicher Weg zu meistern. Es waren neuen Lösungen und Ideen
gefragt, die dann im Zuge der Regionale 2010 ganz neue
Finanzierungsmöglichkeiten boten. Heute steht auf Schloss Homburg
dank einer starken Persönlichkeit, ein Bau, auf den die Nümbrechter
und der Oberbergische Kreis stolz sein können.

Bereits im Altbau hatte Gudrun Sievers-Flägel rund 100 Ausstellungen
organisiert, 16 davon im Neubau. Landrat Jochen Hagt schildert ihren
beruflichen Werdegang, ihre Erfolge, zu denen unter anderem auch die
Einführung des Nikolausmarktes gehört.

Eine mittlerweile ansehnliche Spitzer-Porzellansammlung ist ebenfalls
ein Ergebnis ihrer Arbeit. Sievers-Flägel machte das Heimatmuseum zu
einem modernen Kulturbetrieb. Sie führte die digitale Objekterfassung
ein, die heute Voraussetzung für eine moderne Kultur- und
Museumsarbeit sei, betont der Landrat und hob ihre kontinuierliche
Voraussicht hervor mit der sie beharrlich ihre Ziele verfolgte. Ein
besonderes Lob gebühre ihrem Fachwissen, ihrer Erfahrung und ihrem
hohen Engagement.

Christian Brand, Geschäftsführer der Stiftungen der Kreissparkasse
Köln lobte die gute Zusammenarbeit mit Gudrun Sievers-Flägel und
bezeichnete sie als personifizierten Garant für eine hohe Qualität
im Kulturbereich.

Die Provinz stecke im Kopf und nicht in der Region, sei stets ihr
Motto gewesen, betont Sievers-Flägel in ihrer Abschiedsrede. Für sie
seien es Jahre wunderbarer kreativer Arbeit gewesen und richtet ihren
Dank an den Oberbergischen Kreis als Träger.

Sie konnte selbstständig arbeiten und ihre Erfolge haben und dankt
auch der Politik und vielen Förderern. Nach der Wehmut des Loslassens
folge nun Neues. Ein Urlaub, soziales Engagement, Vorträge oder
Wohnung renovieren und ein Bücherregal aufräumen stünden nun auf
dem Plan.

Sie sei gespannt auf die Zukunft, und verabschiedet sich mit einem
frohen und zufriedenen „Adieu“. Zur abwechslungsreichen Gestaltung
des Abends waren neben Rednern wie Klaus Grootens, Kreisdirektor und
Kulturdezernent, Angelika Vogel, Vorsitzende des Kulturausschusses des
Oberbergischen Kreises, auch der Naturfotograf Dieter Damschen mit
einer kurzweiligen audiovisuellen Reise durch Europa „Unterwegs mit
Kranichen“ passend zur derzeitigen Ausstellung, beteiligt. Für
Musik sorgten die „Back-Store-Boys“. Das „Flying Buffet“
rundete das Fest kulinarischen Köstlichkeiten ab.

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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