Rolf Mallat
Mensch vergeht - Himmel bleibt

Rolf Mallat vor einer seiner beeindruckenden Portraitsammlung. Augenpaare, die alle der selben inneren Erkenntnis zu folgen scheinen. | Foto: Nadja Schwendemann
  • Rolf Mallat vor einer seiner beeindruckenden Portraitsammlung. Augenpaare, die alle der selben inneren Erkenntnis zu folgen scheinen.
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Nümbrecht - Eine erlesene Ausstellung ist zur Zeit im Haus der Kunst in Nümbrecht
zu sehen. Einen Augenblick lang hält man den Atem an, wenn man
zwischen den Portraits von Rolf Mallat steht. Der Blick wandert von
einem Gesicht zum anderen, von einem Augenpaar zum Nächsten und man
wird als Betrachter das Gefühl nicht los, dass diese auf großem
Format, vorwiegend mit Acryl gebannten Gesichter alle das Selbe
verbindet.

Der Augenblick einer inneren Erkenntnis und davon hat der sich
tiefgründig zeigende Maler gewiss selbst einige zu bieten. Die erste
Vorsitzende des Kunstvereines Birgit Ludwig Weber eröffnete die
Vernissage und gab das „Feuer frei“ für Irina Wisthof aus
Köningswinter, die wie Ludwig Weber ebenfalls Museumspädagogin ist.
Eindrücklich, bildhaft und mitreißend beschreibt Wisthof die Arbeit
des Künstlers.

„Es sind Bilder, denen man gerne hinterher reist“ gesteht sie ihre
eigene Begeisterung für das hier ausgestellte Werk. Die Portraits
zeigen sich in Augenhöhe mit den Mitmenschen, es seien Werke, die das
Gespräch fordern, man selbst sehe sich erst als neutraler Beobachter,
im Fokus steht der Mensch und plötzlich ist man ganz bei sich selbst.
Beeindruckend, die Bildreihe mit Himmel.

So sieht man einen Menschen, ganz vertieft in sein inneres Tun oder
Erkennen, in seiner natürlichen Vergänglichkeit und Begrenztheit,
hinter ihm tut sich der Himmel auf mit seinen gewaltigen
Wolkenformationen, die auf das dauerhaft Bestehende, auf das
Unvergängliche hinweisen.

Die Bilder machen trotz all der sichtbaren Endlichkeit Hoffnung. Rolf
Mallat beschreibt seine Arbeit wie ein Wahrnehmen von außen nach
innen, ein dort Sammeln um sich dann zeitversetzt als neues Gebilde
zusammenzusetzen, wobei das Schöne sich immer wieder durchzusetzen
scheint. Er experimentiert gerne mit Formen und Farben und deren
Reaktionen aufeinander.

Der 1957 in Bonn geborene Mallat studierte Kunst an der FH in Köln
und schon damals zog es ihn zum Portrait. Seine Vita und die Liste der
Ausstellungen sind lang, und begannen bereits Anfang der 80er Jahre.
Er selbst sieht den Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit in der
gegenständlichen Malerei. Der Mensch ist das zentrale Thema.
Stilbrüche, abstrakte Elemente, historische- und kunsthistorische
Zitate sieht man nebeneinander und ineinander angeordnet und ergeben
„Bildstörungen“, die zur Reflexion über unser menschliches
Dasein anregen, so sein Zitat. Die Ausstellung ist noch bis 31. März
im Haus der Kunst, Jakob-Engels-Straße 2, Nümbrecht zu sehen, Tel. 0
22 93/67 33, mittwochs bis freitags 15 bis 17 Uhr undam Wochenende 14
bis 17 Uhr.

- Nadja Schwendemann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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