Bewegend, nachdenklich
Eindrucksvolle Veranstaltung der Culturkirche zu Anne Frank ...

Künstler Uwe Appold (r.) im Gespräch mit dem Vizepräsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, über seinen Bilderzyklus. | Foto: Gunter Hübner
  • Künstler Uwe Appold (r.) im Gespräch mit dem Vizepräsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, über seinen Bilderzyklus.
  • Foto: Gunter Hübner
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Oberberg - „Es ist ein Wunder, dass ich nicht alle Erwartungen aufgegeben habe,
denn sie scheinen absurd und unausführbar. Trotzdem halte ich an
ihnen fest, weil ich an das Gute im Menschen glaube“. So der
Tagebucheintrag am 15. Juli 1944 von Anne Frank, die nach
unvorstellbarem Leid und gerade einmal 15 Jahre jung im März 1945 in
einem Konzentrationslager der Nazischergen starb. Sie hinterließ ein
bewegendes Zeitzeugnis, das bis heute Zeichen wider Verfolgung und
Terror setzt.

Dieser Eintrag war nun Symbol für eine nachdenklich stimmende
Veranstaltung in der Culturkirche Oberberg, zu der Diakon Patrick
Oetterer auch den Kölner Weihbischof Ansgar Puff, Abraham Lehrer als
Vizepräsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, den
Vorsitzenden der Oberbergischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit, Wolfgang Birkholz, und darüber hinaus den Künstler
Uwe Appold begrüßen konnte. Appold hat zur Fastenzeit nicht nur ein
imposantes Misereor-Hungertuch unter dem Motto „Mensch wo bist
du?“ gestaltet, das den Altarraum der katholischen Kirche St. Mariä
Namen schmückte, sondern auch einen Bilderzyklus von 20 Werken ge-

schaffen, der dem Tagebucheintrag von Anne Frank gewidmet ist. Dies
unter dem Thema „Erwartungen“. Beide bildeten den Kern dieses die
Zuhörer sehr nachdenklich stimmenden Vormittags.

Sowohl Weihbischof Ansgar Puff als auch Hauptredner Abraham Lehrer
bezogen sich auf diese beiden Begriffe und riefen wider des
auflodernden Fremdenhasses und des wiederkehrenden Antisemitismus auf,
die, so Abraham Lehrer, „leider erneut in Deutschland zu beobachten
sind und denen wir mit aller Macht entgegentreten müssen“. Er
ergänzte aber: „Solange es tapfere Menschen gibt, wird das Böse
nicht siegen“.

Dem entsprachen auch die Schüler der Klasse 8a des St.
Angela-Gymnasiums Wipperfürth bei ihrer, unter der Leitung von Petra
Hennigsfeld, gezeigten Inszenierung einer Szene aus Anne Franks
Tagebuch. Sie bewies, wie sehr sich die jungen Menschen mit dem Thema
Judenverfolgung und dem Holocaust, auseinander gesetzt haben. Auch
Bernhard Nick am Klavier und Reinhold Müller auf der Geige, die
chassidische Weisen vortrugen, vertieften die Stimmung dieser
aufweckenden Veranstaltung der Culturkirche Oberberg, der sich nun
Workshops für Schüler und Lehrer mit dem Künstler Uwe Appold
anschließen.

Die Bilderausstellung ist bis 6. Juni in der Culturkirche in
Osberghausen, Em Depensiefen 4, zu sehen.

- Gunter Hübner

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.