Kreuz muss Bauarbeiten weichen
Geschichtszeugnis bekommt neuen Platz

Pastor Christoph Bersch mit den Kirchenvorstandsmitgliedern Rita Sackmann und Norbert Haas vor dem Steinkreuz, bevor es umgesetzt wird. | Foto: Franke
  • Pastor Christoph Bersch mit den Kirchenvorstandsmitgliedern Rita Sackmann und Norbert Haas vor dem Steinkreuz, bevor es umgesetzt wird.
  • Foto: Franke
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Gummersbach - Seit 160 Jahren steht die katholische Kirche St. Franziskus
Gummersbach. Der heutige Bau wurde bereits einmal abgerissen und
erneuert. Nur der Turm der alten Kirche existiert noch. Doch war es
nicht die erste Kirche - vorher gab es eine Kapelle, wie aus Annalen
der Gemeinde St. Franziskus hervorgeht.
Bereits 1830 hatte der damalige Bürgermeisterverwalter und
Beigeordnete, der Fabrikant Christian Pickhard, einen Aufruf erlassen,
„wie wichtig es ist, wenn die Katholiken sich hier im Ort erbauen
können“. Dieser Aufruf wurde von sämtlichen „bemittelten
Einwohnern“ Gummersbachs unterzeichnet. Der Gummersbacher Kaufmann
Johann Caspar Heuser schenkte einen Morgen Land „zur dinglichen
Nutzung“ für den Bau einer Kirche und des Friedhofs und später
noch einmal einen halben Morgen Land. Geldzuwendungen gab es unter
anderem von Prinz Friedrich von Preußen und Franz Freiherr von
Fürstenberg-Stammheim.

Am 29. Juni 1838 wurde der Grundstein für die Kirche gelegt. Am 17.
Oktober 1839 weihte Pfarrer Dünner, der Dechant von Wipperfürth, die
Kapelle ein.

Die Aufzeichnungen der Gemeinde St. Franziskus sind handschriftlich in
Sütterlin, der alten deutschen Schrift, festgehalten - und damit
heutzutage nur noch von wenigen lesbar. Für die katholische
Kirchengemeinde Gummersbach hat dies Rosemarie Köhler übernommen.
So weit die Vorgeschichte der Kirche St. Franziskus. Hinter der
heutigen Kirche, oberhalb des Parkplatzes, befindet sich ein großes
Steinkreuz mit einer eingearbeiteten Steintafel: „Zur Erinnerung der
Erbauung der katholischen Kirche zu Gummers-
bach im Jahre 1839“. Dieses Kreuz ist ein wichtiges
Geschichtszeugnis. Im Rahmen der Bauarbeiten für das Haus Franziskus
mit Seniorenheim und integriertem Pfarrsaal kann das Kreuz nicht mehr
an seinem bisherigen Platz stehen bleiben. Die Baugenehmigung ist nach
jahrelangem Warten nun endlich erteilt worden.

Mit großer Vorsicht wurde das Kreuz von seinem Sockel gehoben, um
dann, nachdem es aufgearbeitet wurde, an neuer Stelle wieder
aufgestellt zu werden. Kreisdechant Pfarrer Christoph Bersch
beobachtete die Arbeiten und stellte fest: „Wir möchten, dass das
Kreuz, entsprechend seiner historischen Bedeutung, nach dem Neubau des
Hauses Franziskus einen würdigen Platz an einer exponierten Stelle
findet“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.