Heinz Scherer ausgezeichnet
Goldene Narrenkappe 2020 geht an den Präsidenten des KKL
Nümbrecht - Im Rahmen eines närrischen Frühschoppens fand die Verleihung der
Goldenen Narrenkappe durch die KG Rot-Weiß Denklingen jetzt bereits
zum zweiten Mal im Parkhotel Nümbrecht statt. In dem bis auf den
letzten Platz gefüllten Saal hatten sich zahlreiche Oberbergische
Karnevalsvereine mit ihren Tollitäten eingefunden.
Die Goldene Narrenkappe wird in dieser Session zum 29. Mal an eine
Person aus einem der knapp 20 Oberbergischen Karnevalsvereine
verliehen, die sich um den Karneval in Oberberg in besonderer Weise
verdient gemacht hat. Vereinsgründer und Ehrenpräsident der KG
Rot-Weiß Denklingen Wolfgang „Köbes“ Köckerling hat diesen
Ehrenpreis 1992 ins Leben gerufen, der auch ihm selbst zehn Jahre
später verliehen wurde.
Gleich zu Beginn brachten der Kinderelferrat und die Pänz von der
Burg so richtig Schwung in den Saal, eine optimale Vorlage für die
Laudatio von „Mr. Goldene Narrenkappe“, wie Köckerling vom
Vereinsvorsitzenden Dennis Spexard scherzhaft genannt wurde. „Bei
den vielfältigen Aktivitäten des neuen Kappenträgers wird es dieses
Mal wohl etwas länger dauern“, meinte Köckerling lachend. In
seiner Rede zeichnete er die Gründungsjahre des
„Karneval-Kommitees-Leppestraße“ KKL nach, das sich in der
Session 1967 in Engelskirchen gegründet hatte. Als er jedoch
erwähnte, dass der Geehrte vor 43 Jahren die Präsidentschaft des
Vereins übernahm und bis heute innehat, gab es keinen Zweifel mehr an
dessen bislang so sorgsam gehüteten Identität: Der Träger der
Goldenen Narrenkappe 2020 heißt Heinz Scherer.
Köckerling hob Scherers Engagement für den Erhalt des Brauchtums,
gegen die Kommerzialisierung des Karnevals sowie seine Forderung nach
Gemeinschaft besonders hervor. Er betonte dessen Förderung der
„KKL-Eigengewächse“, die dem Leppeabend, seit 1999 im
Dorfgemeinschaftshaus „Dö-Stie-Bu“ in Buschhausen, ein ganz
besonderes Flair verleihen. Der Denklinger Ehrenpräsident erinnerte
an die seit 20 Jahren unveränderten Begrüßungsworte im eng
bestuhlten Saal, mit denen der KKL-Präsident die Gäste bittet, sich
gegenseitig vorzustellen: „Isch bin et, der Dir den Rest des Ovends
beim Schunkelen die Ellenbogen in die Rippen deut.“
Bewegt nahm der Preisträger die in aufwändiger Handarbeit gefertigte
„Goldene Narrenkappe“ entgegen und schilderte den Gästen die
Lebensart beim KKL: „Jeder macht, was er will, keiner macht, was er
soll, aber alle machen mit.“ Mit ein paar Anekdoten bewies er seine
Qualitäten als Sitzungspräsident: „Einmal hatten wir einen
Büttenredner, der nach reichlichem Genuss von Gerstenkaltschale
mitsamt der Bütt von der Bühne stürzte, sich abrollte und
weitermachte, als wäre nichts gewesen – die Gäste waren begeistert
und dachten, das wäre Teil des Programms.“ Als Scherer sich dann
aber bei seiner Familie für die jahrelange Unterstützung bedankte,
konnte auch ein Sitzungsprofi wie er nicht verhindern, dass die Stimme
brüchig und seine Augen feucht wurden.
Nach einer beeindruckenden Choreografie der Tanzgarde Rot-Weiß der KG
Närrische Oberberger stürmte das KKL-Männerballet als Gangster
verkleidet die Bühne und zeigte die Uraufführung des diesjährigen
Tanzes Scherer zu Ehren schon in Nümbrecht anstatt wie gewohnt auf
dem Leppeabend. Nach stufenweisem Entkleiden wirbelten die Männer mit
zwei „Indianerinnen“ über das Parkett bis sie in selbstgenähten
Slips mit Aufdrucken von Kühen vor dem johlenden Publikum standen.
Als Überraschung für den vorige Woche proklamierten Denklinger
Prinzen Rüdiger I., dessen 16-jährige Tochter Ronja bei den
„Raketen“ tanzt, folgte eine atemberaubende Show der Bielsteiner
Tanzgruppe, die den Saal zum Beben brachte. Dennis Spexard
kommentierte aufgewühlt: „Einfach nur der absolute Wahnsinn.“
- Michael Kupper
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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